Tag 51: Terjid – Wildcamp Richtung Tichit

 

Aufstehen mit dem ersten Zwielicht, duschen und um sieben schon frühstücken – so schaffen wir es heute doch wirklich um 8:30 los zu kommen. Wir haben eine lange Fahrt vor uns bis Tidjikjia und wenn möglich weiter. 

Wüste. Sand. Hitze. Heißer Wind. Wenig landschaftliche Abwechslung. Mittagspause eng an den Autoschatten gedrückt. Der Asphalt von Sand verweht. Dünenbildung an der Straße. 

In Tidjikjia tanken wir (eine von vier Tankstellen hat auf und hat Diesel), der Souk ist leider fast gänzlich geschlossen (Freitag Nachmittag), Luft ablassen für die Sandpiste und den richtigen Weg nach Tichit finden. Wir brauchen ein wenig, um uns klar zu werden, wo wir fahren wollen, denn wir haben drei Optionen: Den Weg, den neben Wolles Navi auch Google findet und den die Einheimischen zeigen. Eine Route nach Wegpunkten aus dem Buch von Cyril und ein Track, den ein Spanier zur Verfügung gestellt hatte ohne ihn bis dahin gefahren zu sein. Wolle ist skeptisch, denn was Open Street Map nicht kennt, ist normalerweise auch nicht da …

Da es nach Tichit laut diverser Aussagen 6 Stunden braucht, entscheiden wir uns für den offiziellen Weg und wollen morgen überlegen, wie wir weiter machen. Los geht es in den Sand.

Es wird ein langer Fahrtag. Abends finden wir wieder einen tollen Platz – Ian hat da ein ganz gutes Gespür. Und schön ist, dass er meist ein Feuer macht, auf dem wir oft auch kochen.

Allerdings sind wir erschöpft und diskutieren lange, ob es überhaupt eine Chance gibt, den sogenannten Elefant-Rock bzw. den Fingers-Rock zu erreichen – beides liegt noch einmal mehr als hundert Kilometer hinter Tichit. Wollen wir wirklich 600 km im Sand fahren und drei bis vier Tage ins Land gehen lassen und würde der Sprit überhaupt reichen? Die Tendenz am Abend: Sein lassen und dafür noch ein Stück des Weges mittels des Track von Cyril machen, so dass wir eine Art Rundweg fahren würden.

Wir schlafen alle ein wenig unruhig, weil die Interessenlage etwas komplex ist. Dabei sind die Nächte in der Wüste eigentlich unglaublich schön, ruhig und sternenklar. Nur etwas heiß :-)

Und ach ja, abends flitzt tatsächlich ein Skorpion um uns herum, man sollte also doch vorsichtig sein.