Tag 29: Camping Au bout du champ – Camping Laguna

 

Nach dem ersten Aufenthalt mit drei Nächten am Stück verlassen wir Dar Bouazza und machen auf der Fahrt an der Küste entlang in El Jadida eine Pause.

Die Portugiesen haben hier eine Festungsanlage hinterlassen, eine Kirche und ein paar andere Baudenkmäler. Im Hafenareal lieg eine kleine Werft für Fischkutter und rundherum eine quirlige Stadt.

Wir erstehen auf dem Markt Avocado, Bananen, Walnüsse und Mandeln. Wir orientieren uns am Aussehen der Ware aber auch daran, wo ältere Frauen einkaufen. Guter Trick! Und wir werden von genau einer solchen angesprochen, ob wir Deutsche seien, sie hätte lange in München gelebt und in einem Gasthaus gearbeitet. Ihr Deutsch ist gut, ihr Englisch besser als unseres – gegen diese Multitalente, die dann natürlich noch Arabisch und Französisch sprechen, kommen wir uns etwas bräsig vor. 

Wir fangen an, uns an Mittagessen zu gewöhnen, heute gibt es frittierte Fische. Die Tischsitten sind etwas ungewöhnlich, denn alle Reste kommen einfach neben dem Teller auf den Tisch, der nachher im wahrsten Sinn des Wortes einmal komplett abgeräumt wird. Total lecker und ein ziemliches Gelage.

Weiter geht es die Küste entlang. Viel Ackerbau, Gemüse, Salate, Mais. Und dann kommt eine unglaublich häßliche, unglaublich große Raffinerie, an der wir sicherlich eine Viertelstunde vorbei fahren. Abgelöst von Kohlebergen. Alles im kompletten Dunst liegend. Puh. Übrigens haben wir gelesen, dass Marokko Öl aus Russland bezieht, dass so auf Umwegen auch nach Spanien gelangt. Hatten wir das schon festgehalten? Wir tanken russischen Diesel :-(

Danach kompletter Kulissenwechsel. Bei Sidi-Moussa fahren wir an einem Naturpark entlang (und später auch ein Stück rein) mit kleinen Seen und Lagunen, viel Grün und vielen Vögeln. Wie gut das tut! Wir stoppen für einen Kaffee an der Strasse und lassen die Natur auf uns wirken. 

Übrigens: Es gibt an den Straßen sehr viele Autos, die im Heck einfach eine Kaffeemaschine stehen haben und diesen dann frisch zubereiten, wenn man hält. Marc hat uns erzählt, dass sich dieses Business mit Corona entwickelt hat. 

Die Landschaft bleibt für den Rest des Wegs bis Oualidia schön. Beim Spaziergang an den Strand stellen wir fest, dass der Ort recht touristisch ist, eigentlich zum ersten Mal werden wir angequatscht: Languste? Fresh Fish? Deutsch? Wenn nicht heute, dann vielleicht morgen? Beim Verkaufsgespräch niemals aufgeben … Uns steht der Sinn nicht schon wieder nach großem Fischessen, aber das System ist klasse: Vom Boot weg wird der Fisch verkauft, irgendjemand bereitet ihn zu und dann sitzt man am Strand an einem kleinen Plastiktisch unter einem Sonnenschirm und speist.

Wir hingegen kaufen nach dem Spazierengehen im Ort noch ein wenig Brot (Touristenaufschlag 3 Dirham statt 1,50) und sind glücklich mit Avocado, Rote Beete, Walnüssen und Käse. 

Lustigerweise treffen wir hier heute Abend einen sehr netten Neuseeländer wieder (Matt), der auch in Dar Bouazza war, inzwischen ist auch Hannah aus Neuseeland dazugestoßen. Die touristischen Wege treffen doch immer wieder aufeinander.