Tag 155: Beli – retour – Serti

 

Kein Diesel in Beli. Und unser Eindruck ist: Je weiter nach Osten, desto weniger Diesel. Also zurück. Eigentlich irre, dass in einem Land wie Nigeria, dass zu guten Teilen vom Öl-Export lebt, die Kraftstoffversorgung so unsicher ist. Und dass das Hinterland so wenig vom Reichtum profitiert, dass die Orte eine Stromversorgung nur für ganz wenige Stunden am Tag sicher stellen können.

Wir haben ein wenig Glück im Unglück und müssen keine 150 km bis Takum fahren sondern finden etwa 60 km vorher eine Tankstelle mit Diesel. Die Sichtprüfung sagt keine Schwebstoffe und klar, also hoffentlich nicht die schlechteste Qualität und ohne Wasserverunreinigung. Wir müssen es riskieren und nehmen zusätzlich noch 20 l in einem Kanister mit, den uns der Tankstellenbetreiber besorgt. Damit sollten wir es schaffen, auch wenn wir einen höheren Verbrauch haben werden (schlechtere Qualität, Höhe in den Bergen, Vierradbetrieb auf der Piste, viel Bremsen und beschleunigen wg. schlechter Straße). 

Und wieder Retour nach Beli und weiter nach Serti. 

In Serti sind leider beide Plätze wegen einer Hochzeit ausgebucht. Aber nochmals 60 km weiter mit Serpentinen hinauf auf 1.600 m schaffen wir nach über sechs Stunden Fahrzeit nicht mehr.

Der Manager im Young JP ist ausgesprochen unfreundlich – eigentlich komisch, die Namensgleichheit zu letzter Nacht! Er will uns in keinem Fall (auch ohne eine Zimmernutzung) bei sich stehen lassen. Auch die Alternative, die uns eine junge Frau anbietet, mit einem Chief in in ein paar Stunden nach Gembu zu fahren, ist für uns heute nicht mehr machbar. 

Also geht es zurück zum „Transit Camp“ der Nationalpark-Verwaltung. Dort ist, wie auch immer, nun ein Raum frei, in dem wir die Bucket Shower und die Toilette nutzen können. 

Während Brigitte die Formalitäten klärt, wird Wolle von ein paar jungen Kerlen ins Gespräch verwickelt. Sie beteuern, noch nie einem Weißen die Hand geschüttelt zu haben. Und so drücken wir nach und nach einem Dutzend Jungs die Hände, machen Gruppenfotos, Selfies und haben viel Spaß bis alle stolz wie Bolle abdüsen. 

Wir duschen, kochen, und werden von der Hochzeits-Disco beschallt. Mal sehen, was das hier heute noch gibt. Letztlich sind wir froh, einen sicheren Platz für die Nacht zu haben.