Tag 62: Dakar
Irgendwie schlafen wir nicht gut. Brigitte ist abwechselnd heiß und kalt, Wolle ist unruhig angesichts all der Dinge, die uns durch den Kopf gehen.
Morgens geht es nach dem Frühstück erst einmal auf die Suche nach einem Malariatest. Die Apotheke macht keinen und verweist an eines der Hospitäler. Dieses, ganz in der Nähe, macht einen Schnelltest, der stark an Corona erinnert. Solche haben wir auch mit und wissen nun, wie es funktioniert. Der Test ist negativ. Wohl doch eher Begleiterscheinungen des Essens, da auch Wolle nicht ganz wohl ist. Das Hospital ist super – hilfsbereite und freundliche Menschen und das Ganze zu Lasten der Kommune.
Hier sei nochmal erwähnt, dass wir keine Prophylaxe machen wollten angesichts der langen Reisedauer. Wurde uns auch von abgeraten. Da wir aber trotz schützender Kleidung, Sprays und Netz am Bett gestochen werden und überlegen, schneller zu reisen, stellt sich die Frage, ob eine Prophylaxe nicht doch möglich wäre. Es wäre einfach etwas entspannter. Wie auch immer – da es in den Apotheken kein Malarone gibt, erledigt sich das, aktuell zumindest, von selber.
Heute steht Toyota Express Service auf dem Plan. Unser rechter Blinker ist hektisch, obwohl alle Lichter gehen – meist doch ein Zeichen, dass etwas nicht stimmt.
Auf dem Weg zur Werkstatt werden wir zweimal rausgewunken. Beim zweiten Mal ist das Problem, dass Wolle gerade mit seinem Bruder spricht und Brigitte das Handy zu weit in Wolles Richtung hält. Mit dem Polizisten ist nicht zu spaßen. Er will den Führerschein einkassieren, uns einen Strafzettel ausstellen und uns aufs Revier zitieren (morgen). Wir zahlen letztendlich 10.000 CFA (rund 15 Euro) ohne Quittung, haben aber wenigstens den Führerschein wieder – so ist das leider mit korrupten Polizisten.
Die Werkstatt ist ein Reinfall. Es wird nicht wirklich am Wagen gearbeitet, aber behauptet, man hätte mal alle Birnen durchgetauscht und so. Wir warten von 11 bis 13 Uhr und suchen dann etwas zu Essen, da auch alle anderen Lunchpause machen. Ist im Industriegebiet am Hafen nicht ganz einfach und angesichts der nicht ganz stabilen Lage unserer Mägen (es war vielleicht doch der Haroussa-Spieß vorgestern) verzichten wir auf Essen von einer der wenig Vertrauen erweckenden Garküchen. Bis wir endlich ein kleines Lokal gefunden, die „Plate du Jour“ gegessen haben (Überraschung! Huhn mit …) und durch die Hitze zurück gelatscht sind, ist es drei. Und nichts ist passiert. Als dann die Techniker den Wagen auf die Hebebühne fahren, stoppen wir die Zeitvernichtung. Es braucht ein wenig Aufregung und wir bekommen unser Auto zurück ohne dass wenigstens mehr kaputt ist als vorher. Und wir müssen tatsächlich nichts bezahlen.
Dass unser Kompressor gestern nicht funktionierte war hingegen ein Bedienerfehler. Die eifrigen Jungs beim Wagenwaschen hatten den Kompressor wohl versehentlich zum Laufen gebracht. Dann braucht er natürlich erst einmal nicht anspringen, hat ja schon Druck aufgebaut.
Wir durchfahren heute die Südspitze von Dakar. Ist ganz schön hier. Eher mit etwas südeuropäisch anmutenden Wohnhäusern, Straßen mit Bäumen, Shops, in die wir auch rein gehen würden. Ohne Auto wäre das eine nette Hotelgegend.
Uns fällt noch auf, dass wir uns bei aller Orga nicht um den Kühlschrank und das Obst im Auto gekümmert haben – autsch – müssen wir morgen unbedingt nachholen.
Wir bleiben diese Nach noch bei unserer Kakerlakenfamilie und werden morgen für eine Nacht vom Hotel in ein Guesthouse wechseln. Es ist preiswerter, vielleicht können wir noch ein paar Sachen waschen und wir wollen in Ruhe die nächsten Tage planen.