Tag 96: Tiwai Island – Kambama

 

Es bleibt heiß und stickig. Um 7 geht es los zum Morning Walk, wieder mit Mamadou, der gestern nachmittag auch schon unser Guide war. Die Stimmung ist etwas anders, der Spaziergang schön, Rotkragen-Affen wieder nur in weiter Ferne.  

Nach dem Frühstück und einiger Warterei bringt uns das Boot wieder zur Campsite. Ein Weißkragenaffe am Ufer! Man wird genügsam. 

Nicht nur Ian und Catherine sind da sondern auch Almut und Simon – wie schön! 

Und: Heute ist der Tag des Fußball-Match! Also trotz Müdigkeit Auto umstellen, Solar aufbauen, ein paar Sachen waschen, selber duschen, etwas essen und ab geht es gegen 4 ins Nachbardorf, etwa 8 km entfernt. Ein paar Menschen aus dem Ort fahren bei Ian mit, Catherine bei uns auf dem Notsitz (Wie gut, dass wir den haben!) und zu guter Letzt quetscht sich Mamadou noch neben Brigitte auf den Beifahrersitz.

Gast bei dem Match zu sein ist lustig, leider verliert „unsere“ Mannschaft. Die anschließende Neujahrsparty lassen wir aus und fahren zurück. Die vier anderen haben eine Nachtwanderung gebucht. Das lassen wir aus und machen uns einen ruhigen Abend. 

Eins noch: Am ersten Abend setzte sich der Mann, der Wasser und alles für die Campsite organisiert, direkt zu uns. Als wir ihm sagen, dass wir leider nicht genug Essen (Gemüse) haben, um ihn einzuladen, setzt er sich etwas weg. Er geht erst, als auch wir ins Bett gehen. Morgens ist er wieder am Platz. Wir lernen: Er ist unser Security-Mann. Und er kümmert sich rührend. Auch er läßt die Party aus, um wieder für uns am Platz zu sein, schleppt Wasser, fegt Blätter weg, sorgt dafür, dass Feuerholz da ist (was Ian erst später nutzt), verscheucht Kinder, wenn es zu viel wird.

Und überhaupt, die Kinder. Sie erfassen Dinge durch anfassen. Der Tisch oder das Auto werden gestreichelt. der Werbeschriftzug am Stuhl mit dem Finger nachgezeichnet, der Campingstuhl mit Steckverbindungen von Catherine und Ian im Geiste vermessen. Sie beobachten alles super genau. Und rücken einem dabei meist recht dicht auf den Leib. Damit muss man erstmal umgehen lernen. Und eigentlich ist es für diese körperliche Nähe viel zu heiß. Was für ein ungenutztes Potential, was für Ressourcen schlummern hier und werden wohl selten gefördert.