Tag 37: Wildcamp Naila – Parkplatz am Strand von Laayoune

 

Der Wind hat in der Nacht irgendwann mal etwas nachgelassen, aber gen Morgen wieder zugenommen. Bedeutet Frühstück im kleinen Windschatten des Autohecks eher schnell und stehend. Alles ist voll Sand. Aber die lagunenartige Landschaft in der Sonne mit Flamingos im Hintergrund entschädigt.

Wir machen uns mit Lionel und Ghislaine auf die Suche nach einem Wasserfall. Die erste längere Off-Road-Strecke mit unserem Auto. Und es fährt sich super! Einen Wasserfall ohne wirklich viel Wasser hatten wir auf dieser Reise ja schon. Trotzdem: die rund vier Stunden Fahrzeit sind zwar im Grunde und im wahrsten Sinn des Wortes in den Sand gesetzt, aber wir haben dafür tolle Landschaften gesehen. 

Lio und Domi sind uns später gefolgt und nehmen mit Lionel und Ghislaine eine andere Route zurück, uns treibt der Hunger auf schnellstem Weg nach Tarfaya. Tajine mit was auch immer für einem Fleisch (fast wie Ochsenschwanz, könnte auch Kamel gewesen sein). Lecker, sättigend, mit dem vielen Gemüse gesund und dabei mit 100 MAD inkl. zwei Cola für uns total preiswert. Die Menschen hier sind in der Regel sehr freundlich zu uns, einige zeigen mit Gesten und Grüßen, dass sie es schön finden, dass wir „bei Ihnen“ essen und einkaufen.

Auf der weiteren Route will sich nicht so recht ein Plätzchen für die Nacht finden. Campings existieren nicht mehr (wg. Corona) oder es es gab sowieso hier nie welche (weil viel Militär)?

Einmal fragen wir an einem der vielen kleinen Wachposten und er bestätigt, dass wir dort an der Küste eher nicht stehen dürfen. „Schwieriger Ort“ ist das Stichwort. Die Wachposten sind alle zwei Kilometer eingerichtet und patrouillieren die ganze Nacht an der Küste entlang. Wir haben gehört, dass die Menschen dort vier Monate im Stück Dienst schieben und dann für 21 Tage nach Hause dürfen. 

Wir fahren somit bis fast nach Laayoune. Auch dort ist der Camping geschlossen, aber ein kommunaler Parkplatz bietet sich laut IOverlander an. Wir stehen einigermaßen windgeschützt und werden wohl besser schlafen. Und wir haben eine heiße Dusche (Sand und Salz) – die gehört allerdings in die Kategorie Amorgos 1978 (neben einer Ekel-Toilette und mit toten Kakerlaken um einen rum). Was soll’s, man wird genügsam …
Später gesellt sich auf dem Parkplatz noch ein marokkanisches Paar dazu. Erstaunlich, wie viel Equipment in ein normales Auto paßt. Der Vogelkäfig ist dabei und auch ein Minifernseher. :-) Und wir werden mit einer Schale Datteln und Kekse beschenkt.