Tag 98: Gola National Park
Um 7:00 starten wir zum Morning Walk. Ein grundsätzliches Mißverständnis: Es handelt sich nicht um fourthyfive (min) sondern um four to five (h). Ohne Frühstück eine Herausforderung. Die Entfernungen haben nichts mit dem zu tun, was gestern Abend besprochen wurde und auch nichts mit den Angaben auf Wegweisern. Aber auch Luftlinie hat nichts mit den Angaben zu tun – es bleibt ein Rätsel. Trotzdem, auch wenn wir keine Tiere sehen, bringt es Spaß. Spannend ist auch, wie sich auf einem Hügel der Wald für eine Büffelgraswiese öffnet. Will man Büffel sehen, müsste man hier übernachten …
Wir erfahren etwas über die Gola, die von den Mali vertrieben wurden und nach Liberia geflüchtet sind, und über die Mende, die stark genug waren um sich gegen die Mail zu behaupten. Die letzten Gola sind hier im Wald beerdigt.
Völlig durchnäßt und hungrig, aber zufrieden sind wir nach gut vier Stunden zurück.
Frühstück bzw. Lunch, Dusche, Verschnaufpause.
Um 15:30 geht es für uns beide auf zum zweiten Walk. Wir streifen durch den Wald, Hügel rauf und runter, Wege werden zu Pfaden. Das Kraxeln lohnt sich, wir erreichen einen zauberhaften Aussichtspunkt mit weitem Blick über den Regenwald und Berge am Horizont. Toll!
Nach einer Weile geht es auf verschlungenen und kleinsten Pfaden weiter zu einer Vogelkolonie. Der Picathartes ist selten und scheu, etwas größer und runder als eine Schwalbe und hat eine zusätzliche gelbe Zeichnung. Das Nest ist aus Lehm ohne Wasser – wir haben nicht ganz verstanden, was vermischt wird, aber es ist höchst giftig und man kann erblinden.
Wir warten rund eine Stunde und sehen einen der Vögel zweimal kurz im An- und Abflug – er hat uns leider entdeckt.
Zurück geht es schon in die Dunkelheit – wie verrückt: Wir wandern in Sierra Leone im Dunkel durch den Regenwald!
Wir sind heute rund 20 km gewandert!
Wie schön: Simon hat für uns mit gekocht.