Tag 26: Camping La Chenaie (in Kenitra) – Camping "Au bout du champ" (in Dar Bouazza südllich von Casablanca)

 

Mit großer Ausdauer bellende und jaulende Hunde sind nachts einfach die Pest. Das Wetter hat sich zwar beruhigt, ist aber immer noch regnerisch. Wir schauen, dass wir los kommen.

Wir durchfahren eine Gegend intensiver Landwirtschaft. Und je weiter wir Richtung Rabat kommen, um so netter wird die Seitenbepflanzung der Autobahn, desto mehr Arbeiter räumen die Sturmschäden auf und die Anzahl der Uniformierten steigt.

Beim Reitclub von Rabat säumen Dutzende Uniformierte die Straße, in blau, mittelgrün, dunkelgrün, braun, beige und weiß. Allen gemeinsam sind Schnallen und Orden, also alles, was wichtig macht.

In Rabat parken wir zuerst in Sale (hier entwickelt sich eine gehobene urbane Wohngegend), entscheiden uns dann aber doch, einen günstiger gelegenen Parkplatz zu suchen und trotz Regen einen Rundgang zu machen.

Der Verkehr ist im wahrsten Sinn des Wortes lebhaft. An den Kreisverkehren muss man die richtige Mischung finden aus „ich drängel mich mal rein“ und „ich bin so vorsichtig, dass kein Mofa, Pferdefuhrwerk, Taxi oder Dreirad in uns rein rauscht“. Ständig poppt überraschend ein anderes Fahrzeug im Seitenspiegel auf. Brigitte bewältigt die erste Einfahrt in eine Metropole ohne Schweißperlen und Blessuren und wir finden einen prima Parkplatz unterhalb der Medina.

Rabat ist klasse. Wir können ganz entspannt durch die Gassen wandern ohne angequatscht zu werden, es herrscht normale Alltagsatmosphäre.

Lunch gibt es in einem Minilokal, kleiner Tresen, Küche offenbar im Keller, drei Tische vorn und fünf Tische eine Stiege hinab. Weiße Bohnen, Gemüse-Tajine, Auberginenmousse, Brot und ein Gemüsefruchtsaft, alles für 45 Dirham, also knapp 5 Euro. Das Verhältnis der Preise ist etwas seltsam – normales Essen ist billig, aber bspw. Kekse kosten dann gerne 3 Dirham das Stück und bei zwei Kaffee oder Tee ist man auch schnell bei 30 Dirham. Immer noch ok für uns, im Verhältnis zum Mittagessen aber viel. Bei unserem ersten Abendessen war die Paella auch vergleichsweise günstig, das alkoholfreie Bier so teuer wie in Spanien. Das Lokal ist wirklich super nett, das Essen lecker und völlig ausreichend. 

Der Regen hat nachgelassen, wir bummeln also noch etwas weiter und fahren dann weiter nach Dar Bouazza, südlich von Casablanca. Dort gibt es einen kleinen familiären Platz bei einem kleinen Landwirtschaftsbetrieb.

Hätte Marc, den wir morgen hier zum Lunch treffen wollen, das nicht bestätigt, wären wir etwas unsicher geworden, eine der engen und etwas runter gekommenen Wege einzuschlagen.

Wir werden freundlich von Loubaba, der Chefin, in Englisch empfangen. Neben uns sind noch zwei ältere Briten hier, ein junges belgisch-/holländisches Paar (Surfer), ein allein reisender junger Pole.

Neben dem Acker und dem Camping-Business scheint es auch noch ein Kinder-Betreuungsprogramm zu geben. Und so schnattern nicht nur die Touristen fröhlich miteinander, sondern es flitzen auch viele Kinder und Jugendlichen rum – eine wunderbare Atmosphäre.