Tag 176: Songololo (DRC) – Luanda (Angola)
Weiter geht’s. Etwas müde, aber was soll’s. Wir wollen in Angola ankommen.
Die Ausreise aus der DRC dauert – der Chef mit dem entscheidenden Stempel für die Pässe ist noch nicht da. Die Einreise nach Angola hingegen ist easy – wir haben den Papierkram ja schon in Cabinda erledigt und dort für das Passavant bezahlt, weil das CdP für den Autoimport hier nicht akzeptiert wird.
Wir schrubben heute mehr als 500 km runter. Die Straße ist ok, die Landschaft schön, die Dörfer klein und äußerst bescheiden, die Anzeichen für Armut nicht anders als in vielen anderen Ländern.
Alte LKW, wenig private Autos, viele Dreiräder als Lastenfahrzeuge, Benzinkanister, die hin und her gefahren werden, Wurzeln und Bananen als hauptsächliches Nahrungsangebot an der Straße. Nur die Schulen und Hospitäler sehen besser aus als bspw. in den Kongos.
Der Bürgerkrieg in Angola ist rund 12 Jahre her, das verwüstete Land seither im Wiederaufbau. Wir haben gelesen, dass dank Diamanten und Ölvorkommen die wirtschaftliche Entwicklung nicht schlecht ist, aber wie fast überall in Westafrika die Korruption dafür sorgt, dass nur ganz wenige vom Reichtum profitieren. Später hören wir, dass es eigentlich so etwas wie eine Mittelschicht in Angola nicht gibt.
Die letzten 60 km Richtung Luanda sind dann wieder nervig und wir merken, dass wir gerade einfach keine Lust mehr haben auf Schlaglöcher. Ausserdem fängt es an zu regnen.
Die Kakuakos Lodge liegt direkt an der Einfallstraße nach Luanda. Es ist dunkel, es schüttet. Die Zufahrt ist schlammig, es ist glibberig, wir rutschen.
Und wieder steht Brigitte an einem Metalltor und hämmert dagegen und wartet, dass uns jemand reinläßt. Und Wolle sitzt im Auto und fragt sich, wie wir eigentlich aus dem Matsch wieder raus kommen. Oh Mist.
Und dann: Ein echtes Overlander-Paradies. Stellplätze mit Strom und Wasser und Überdachung. Sanitäreinrichtungen, die sauber sind und bei denen alles funktioniert. Es liegen frische Handtücher bereit! Es gibt einen kleinen Pool. Viel Grün. Einige wo auch immer gerettete Tiere. Mit Luis und Juliette zwei bezaubernde und fürsorgliche Hosts.
Michael, den wir in letzter Zeit öfter getroffen haben, ist mit Julian schon eine Woche hier und hat Lobster gekauft. Juliette kocht. Das reicht für alle. Für Vanessa, deren Mann mit Malaria im Krankenhaus liegt. Für Daniel aus Kolumbien. Und auch für uns, die wir uns riesig über das Abendessen freuen.