Tag 25: Camping Echrigui (in Asilah) – Camping La Chenaie (in Kenitra)

 

Unser erstes Frühstück im Regen. Die Markise bewährt sich und muss nur ein wenig unterfüttert werden, damit das Wasser gut abläuft (Bierdosen z. B. eigenen sich gut).

Nach dem Regen kommt der Wind und der entwickelt sich zu einem Sandsturm. Beeindruckend, hat aber auch etwas von „Weltuntergangsstimmung“ und der Verbrauch des Autos steigt bei unmittelbarem Gegenwind von bis zu 65-75 km/h spürbar. 

Wir machen einen ersten Stop in Moulay Bousselham – in der Lagune dort soll man eigentlich gut Vögel beobachten können. Bei dem Wetter aber ist es ein Schauspiel anderer Art und wir sehen in der Umgebung nur einige Störche und Stare, die es vermutlich aus Nordeuropa schon hergeschafft haben.

Aus einer Tierdoku wissen wir, dass die Meerenge von Gibraltar für Störche das lebensbedrohlichste Stück des Weges ist. Wir drücken die Daumen, dass die Vögel es heute gar nicht erst versucht haben.

Wegen des Wetters entscheiden wir, nicht bis Rabatt zu fahren und auch nicht die Küste anzusteuern sondern zum kommunalen Camping der Stadt Kenitra zu fahren. Dort stehen wir vielleicht nicht ganz so ausgesetzt.

Der Camping ist schlicht, die Duschen kalt, aber der Platz erfüllt seinen Zweck. Und nun sei es doch einmal festgehalten: Wir hatten verdrängt, wie mies die sanitären Einrichtungen in Marokko sind und dass wir vor acht Jahren, bei unserer ersten Reise hier, oft froh waren, Motorradstiefel anzuhaben.

Der Camping liegt neben dem örtlichen Stadion, heute spielt Kenitra gegen Rabatt – der Stimmung nach zu urteilen, hat Kenitra gewonnen. In der Stadt ist darum – und auch weil Sonntag ist – nicht viel los, was aber nett ist: Die Stadt ist überhaupt nicht touristisch. 

Ein paar Begriffe haben wir gelernt: Shukran heißt „Danke“, Shukran bisse (wie auch immer sich das schreibt und das s mit zusammengebissen Zähnen hingenuschelt) ist dann „Vielen Dank“.

Msemen sind eine Art Pfannkuchen und Harcha sind frische, eher dünne bis mitteldicke, große oder kleine Brotfladen – unsere heute Mittag an der Autobahnraststätte waren aus Maismehl, aber es gibt sie auch aus anderem Mehl.

Und wir haben nun doch einen Stromadapter gekauft – der super Weltreiseadapter von Globetroter hat ausgerechnet die in Spanien und auch in Marokko nötige Kombination nicht! Also: Foto von unserem Stecker, Foto von der Buchse am Camping, Miniladen mit etwa 2 m Tresenfront und offenbar irgendwie mit Elektrik und Lampen befasst, Fotos zeigen, der junge Kollege wird geholt, muss auf die Leiter klettern, im Regal wühlen und schon hat man den richtigen Adapter für umgerechnet einen Euro und dabei durchaus solide gearbeitet.

Ach ja: Seit gestern hören wir natürlich auch die Muezzin-Rufe, siehe auch die Tonaufnahme von gestern. Sie sind der unmittelbarste Bestandteil der arabischen Soundkulisse, auch wenn sich die Rufe der verschiedenen Moscheen zu einem für uns nicht wirklich harmonisch klingenden Kanon vermischen.

Heute Abend gibt es Harcha und Käse, wir sind ein wenig angeschlagen. Wolle hat Halsschmerzen, Brigitte eine ziemliche Beule am Kopf, nachdem sie sich gestern Abend den Kopf am Türrahmen der Toilette gestossen hat. Die Normgröße hier ist eine andere als in Nordeuropa.

PS: Das Hochladen der Kamerabilder funktioniert hier in Marokko leider weder per Wifi noch über den Mobiltelefon-Hotspot nicht so recht. Die Fotos der Handys dagegen funktionieren. So gibt es derzeit nur eine begrenzte Auswahl von Fotos.