Tag 146: Cotonou

 

Es schüttet! Vorteil: Die Straßen wind wie leer gefegt.

Als erstes müssen wir CFA beschaffen. Am ersten Automaten geht nichts, trotz Visa-Aufkleber. Am zweiten Automaten ist das Limit von Brigittes Karte ausgeschöpft. So was ist immer ein Schreck, aber vielleicht ist auch nur kein Geld mehr im Automaten, weil wir mit der Karte von Wolle schon was gezogen haben. 

Dann ein Versuch, bei einer Bank Dollar zu tauschen in CFA oder nigerianische Nira. Unsere Dollar-Noten aus Liberia sind zu oll. Aber eigentlich haben wir auch noch nie eine Bank erwischt, die irgendwas tauscht. Auf dem Schwarzmarkt werden wir schließlich 300 Dollar los, allerdings zu einem sehr schlechten Wechselkurs und nur in CFA und nicht in Nira. Nira müssen wir dann an der Grenze direkt tauschen. Wieder mal alles viel Aufwand …

Next: Das Konsulat von Kamerun. Es ist unklar, ob man trotz e-Visa einen Einkleber im Pass braucht oder nicht. Also hin und ganz doof um Hilfe bitten. Aussichtslos, einen Sticker zu bekommen, von Beginn an – ein winziges Zimmer, ein komplett leerer Schreibtisch und eine lustlose Matrone. Ihre Antwort: Der Ausdruck des e-Visa ist ausreichend, der wird an der Grenze gescannt und dann bekommt man den Einkleber. Ja, auch an der Landgrenze bei Banyo/Gembu. So weit wir gehört haben, gibt es dort keinen Scanner und nicht einmal einen Einreisestempel. Wir werden also wie andere versuchen, ohne durch zu kommen. Den Sticker vorher zu holen haben wir verpasst, wegen unserer Malaria-Erkrankung waren wir ja nicht in Abidjan. Sicherheitshalber machen wir nochmal einen Satz Ausdrucke all der Unterlagen, die wir für das Online-Visum eingereicht haben.

Dann folgt ein Großeinkauf in einem wirklich tollen Supermarkt, der allerdings für europäische Produkte so viel aufruft, dass wir das eine oder andere doch wieder ins Regal stellen (Martini Zero für 28 Euro die Flaschen :-), die „gute“ Zahnseide für 7,50). Aber Grundnahrungsmittel, Kekse, Espresso – der Wagen wird voll. Es scheint, dass das Hinterland von Nigeria eher arm ist und wir wollen nicht zu viel Zeit mit der Suche nach Lebensmitteln verbringen. Die Kreditkarte von Brigitte funktioniert – puh. Lag dann doch eher an den Automaten.

Wir besorgen Trinkwasser für’s Auto und finden in einer Apotheke noch zwei weitere Flaschen Repellent. Auch so eine Mär: In Vorbereitung der Reise liest man überall, man solle sich den Insektenschutz besser vor Ort kaufen – die Einheimischen benutzen aber keinen! Das ist wie mit Malaria-Medikamenten: Zur Behandlung bekommt man die hier besser und billiger. Will man aber doch mit eine Profilaxe beginnen, bekommt man nirgends ausreichend große Mengen.

Zweimal fahren wir heute zum Elektriker, der unsere Powerstation in Reparatur genommen hat und ja, vielleicht haben wir Glück und sie funktioniert wieder. Das wird sich die nächsten Tage zeigen. Der Stecker scheint zu heiß geworden und da er keinen neuen Stecker gefunden hat, hat er den alten nun repariert. Hoffentlich hält das eine Zeit.

So geht ein Tag ins Land.

Abends sind wir mit Carl verabredet, einem deutschen Motorradfahrer, den wir aus Monrovia kennen. Solche Treffen sind immer nett!