Tag 56: Wildcamp Park Dawling – St. Louis / Zebrabar

 

Wir haben zum ersten Mal das additive Moskitonetz im Auto benutzt und zwei Luftlöcher am Fußende der Matratze mit der Wolldecke gestopft. 

Vormittags drehen wir noch eine Runde durch den Park Dawling und beobachten Vögel. Zauberhaft. Wir merken, wie sehr wir das vermißt haben: Grün, Blütenduft, Wasser, Vogelgezwitscher. Wir sehen einen Fischadler, viele, viele Reiher aller Art, Kingfischer, wunderbar blau leuchtende Vögel, Stelzvögel, Flamingos (in der Ferne) Störche und Pelikane und … Warzenschweine. Die sind einfach zu lustig auf ihren kurzen Beinen. Und es gibt sogar Leguane.

Wir realisieren nochmal, dass sich die Farbwelt Mauretaniens eigentlich auf Sand- und Braun- und Grautöne aller Art mit Tupfern in leuchtend Blau und Hellblau in Kleidung und Haustüren und -dächern. Und dass in der Wüste eigentlich keine Gerüche existieren, zumindest nicht für unsere Nasen, ausser Holzfeuerrauch.

Nachdem wir uns satt gesehen haben fahren wir zur Grenze – dieses Mal alles eher einfach: 100 Oyguia für die Passage des Gate, Auto austragen lassen, Ausreisestempel im Reisepaß auf mauretanischer Seite, Brückengebühr 4.000 CFA, Einreisestempel im Pass, Autoimport mit der Vorgabe, bis Montag (5 Tage) das Carnet de Passage in Dakar stempeln zu lassen. Das war’s. 

Dazwischen mauretanisches Geld in senegalesisches Geld bzw. die westafrikanische Gemeinschaftswährung CFA wechseln. Wir bekommen einen ganz guten Kurs und tauschen unser Restgeld mit dem Gegenwert von rund 300 Euro. Es gibt 1.550 CFA für 100 Oyguya – ein Euro sind 656 CFA. Wir werden neu rechnen lernen müssen. 

Und wir kaufen schon mal eine SIM-Karte von Orange Telekom für Senegal. Eigentlich kaufen die Leute auch marokkanische SIM zurück, Chinguitel ist aber nicht attraktiv. Haben wir ja leider auch feststellen müssen.

Next step ist die Autoversicherung. Im nahen St. Louis erstehen wir die sog. Carte Brune inkl. der Carte Rose (erste für Senegal, Gambia, Guinee, Sierra Leona, Liberia, Cote d'Ivoire, Ghana, Togo, Benin, Nigeria, Niger, Mali, Burkina Faso, letztere zusätzlich auch für Kamerun). 28.000 CFA für sechs Monate.

Auf IOverlander ist ein Supermarkt angegeben – und wieder mal stellen wir fest, dass den Angaben nicht immer zu trauen ist: Der Supermarkt erweist sich als kleine Klitsche mit Dosen und Trockenfutter – die Beschreibung „hier bekommt man fast alles, was man braucht“ hatte bei uns eine andere Vision ausgelöst.

Krass, wir sind im Senegal. Alles ist bunter, die Frauen tragen durchaus Hosen und Make Up. Die Autos nicht mehr so oll, es sind Unmengen Taxen unterwegs, der Verkehr scheint recht entspannt.

Unser Ziel heute ist der Camping Zebrabar südlich, am Meer gelegen und immerhin mit Dusche. Nach einer Woche ist Haare waschen ein Vergnügen! Aber vorher springen wir kurz ins Meer. Völlig egal, dass es eher eine braune Brühe ist –Hauptsache kühl.

Abends lassen wir uns bekochen (frittierter Fisch) - es ist eine ganz nette Atmosphäre hier. Der komische Hotelbus (hatten wir schon in Atar) ist inzwischen auch hier angekommen – nur leider unsere Radfaher nicht.

Wir sind gespannt, wie die Nacht wird – wir haben Affen auf dem Gelände, Tukure und andere kreischende Vögel und im „Hintergrund“ die Meeresbrandung.