Tag 163: Yaounde – Noviciat Carmes

 

Gestern Abend gab es Ndolé, ein Kameruner Nationalgericht: Bitter-Spinat mit Räucherfisch, viel Knoblauch, Zwiebeln und gebackenen Bananen. War lecker, aber im Nachgang etwas streng :-)

Und heute morgen ging es wieder mal um Geld. So nervig! Frage gestern Abend: Worin unterscheidet sich der Single Room vom Double Room? Nur die Zimmergröße ist unterschiedlich. Ist Frühstück inbegriffen? Ja, Frühstück ist inbegriffen. Heute Morgen bevor wir Frühstück bekamen: Ist Frühstück inbegriffen? Ja, Frühstück ist inbegriffen. Und dann, nach dem Frühstück: Nur ein Frühstück ist inbegriffen, dass zweite muss bezahlt werden. 

Eigentlich wollen wir in Yaounde das Visum in den Pass eintragen lassen, auch wenn unklar ist, ob das nötig ist. Viele fahren ohne den „Sticker“ durch Kamerun und die Consulaire in Cotonou hatte ja gemeint, es wäre nicht nötig. Gestern aber hatten wir eine längere Diskussion mit einem Polizisten, warum das Visum nur ein loses Blatt ist. 

Das Ganze erledigt sich zumindest für uns von selbst: Die Stadt ist wegen Feierlichkeiten zum Frauentag teilweise gesperrt, der Verkehr kommt komplett zum erliegen und laut Polizei ist das Ministerium geschlossen. Bis Montag aber wollen wir nicht hier warten. Hoffentlich wird das bei der Weiterreise/Ausreise kein Problem.

Nun wollen wir nur noch aus dieser Stadt raus. Der Verkehr besteht im Grunde aus 60 Prozent Taxifahrern, die sich ohne Rücksicht auf Verluste in dritten und vierten Spuren durchdrängeln. Dazu 20 Prozent LKW, die kaum irgendwo durch kommen und gerne mal mitten auf der Straße legen bleiben. Zudem ein paar private große SUV, die mit Warnsirene ebenso rücksichtslos alle anderen ausbremsen. Puh.

Südlich von Yaounde liegt das Mefou Primate Sanctuary von Ape Action Africa. Wir bekommen spontan zwischendurch eine kleine Führung und können Gorillas sehen. 

Es ist nicht unser erster Besuch eines Sanctuary und wir sind immer etwas ambivalent. Die Tiere kommen aus privater Hand oder werden als Waisen abgegeben und aufgezogen. Sie haben es besser als im Zoo, da die Gehege sehr groß sind und der natürlichen Umgebung entsprechen. Trotzdem bleiben es Gehege und es gelingt wohl nur äußerst selten, Tiere aus zu wildern.

Andererseits: Für uns ist es eine Gelegenheit Schimpansen und Gorillas zu sehen, die wir gerne nutzen. Und es lohnt sich. Tolle Tiere!

Btw: Für Gorilla-Safaris in freier Wildbahn wird uns immer das Geld fehlen – schon im Kongo kostet so etwas mindestens 1.000 US-Dollar pP/Tag, in Kenia offenbar noch mehr.

Unser heutiger Übernachtungsplatz ist eine Wiese neben einer katholischen Mission. Keine Infrastruktur, aber für eine Nacht ok. Und der Nachmittag hier ist ruhig und beschaulich.

Wir kochen und schaffen es gerade noch mit wegräumen und Zähneputzen bevor das abendliche Gewitter los geht.