Tag 44: Noaudhibou, Villa Maguela – Zwischen Dünen

 

Frühstücken, packen, bezahlen und noch ein wenig plaudern, uns von Domi und Lio verabschieden (sie machen sich direkt auf gen Senegal zum Surfen) und Abdul (der die Offroad-Strecke nicht mit fahren wird und den wir hoffentlich in Atar wieder sehen).

Dann noch Tanken und Brot kaufen und auf geht es Richtung Osten auf dem Track parallel zur Eisenbahn.

Der berühmte Iron-Ore-Train transportiert Erz von Zouérat nach Noaudhibou und soll mit rund 2,3 km der längste Zug der Welt sein. Ian zählt bei einem der Züge, die wir sehen, 208 Waggons plus Loks. Bei einigen Zügen sind ein oder zwei Personenwagen angehängt – das Gedränge soll allerdings ziemlich heftig sein, weil wohl auch Tickets mehrfach verkauft werden. Schon immer sind einige Einheimische auf den Erz-Waggons mit gefahren, bis zu 14 Stunden Wind, Sonne, Kälte und Staub ausgesetzt. Unter Reisenden zählt das Mitfahren zu einem DER Abenteuer. 

Für uns ist das nichts. Wir fahren nun mit dem Auto durch die Wüste. Für Wolle sind es (nach ein, zwei kürzeren Abschnitten in Namibia) die ersten Erfahrungen mit Sand und tiefem Sand.

Nachdem wir am Anfang einmal stecken bleiben, lernen wir (in erster Linie Wolle) die gut zwei Tage viel. Luft ablassen. Nicht zu schnell sein, wenn man in einer Spur fährt und nicht zu doll lenken. Aber auch niemals mit Gas nachlassen und wenn der Wagen langsamer wird, Gas geben - bis hin zu ordentlich Gas geben.

Das Ganze findet bei einer Geschwindigkeit zwischen 25 und 40 kmh statt. Führt dann dazu, dass wir den Verbrauch auf über 18 l hochtreiben, aber alle Tiefsandpassagen super gut passieren, auch wenn es 15 Minuten am Stück sind, bevor man irgendwo wieder mal zum stehen kommen kann. Und Wolle verschnaufen kann. Well done! 

Wüste. Kaum Behausungen und wenn, sind es scheint’s Nomaden oder Bauarbeiterunterstände mit oftmals vom Wind zerfetzten Plastik - und Tuchplanen. Aber es müssen auch sonst Menschen hier leben, denn in der Nacht sehen wir hier und da wandernde Lichter. Ab und an kleine Vögel. Selten Ziegen, Immer mal wieder Kamele. Ab und zu Kamel-Kadaver, an denen sich schon kleine Sanddünen anhäufen. Vielleicht ist der Beginn einer jeden Düne ein totes Kamel?

Abends finden wir ein nettes Plätzchen zwischen den Dünen – für’s Kochen braucht es allerdings eine Windschutzplane.

Zum Abschluss des Tages ein kleines Feuerchen, etwas Tee, der Wind läßt nach, die Sterne strahlen und es ist absolut still. Wunderbar!