Tag 28: Camping Au bout du champ – Casablanca

 

Heute: Ausflug nach Casablanca.

Wir parken direkt bei der Moschee Hassan II. Sie ist direkt ins Meer gebaut und gigantisch und beeindruckend  oder beeindruckend gigantisch? Dass ist wohl auch der Zweck, den sie erfüllen soll. Rein kämen wir nur zu bestimmten Uhrzeiten und mit einer Führung, die rund drei Stunden dauern soll und sich in erster Linie mit religiösen Themen befasst, wie uns Marc erzählt hat.

Wir verzichten darauf. Statt dessen erlaufen wir uns einen Teil der Stadt.

Erstes Ziel: Das Quartier Habous, in dem zu erahnen ist, wie die Stadt in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts aussah - Art Deco und irgendwie auch schon neue Sachlichkeit.

Mittags schlagen wir uns hungrig den Bauch voll mit einem Menu de Jour. Lecker, seufz.

Weiter geht es in Richtung eines Areales, das auf dem Straßenplan wie eine Art Spinnennetz aussieht. Es entpuppt sich als der Hauptumschlag für Waren. Sowohl in unendlich vielen Shops, als auch auf ebenso unzähligen Tresen und Karren und Dreirädern wird alles angeboten, was man braucht oder auch nie braucht oder von dem man gar nicht gewußt hat, dass es das gibt. Zudem werden hier Transporter umgeladen, nach welchem System auch immer. Und in den dunklen Tiefen der Gebäude lassen sich riesige Lager erahnen.

Wir sind ganz erschöpft und brauchen dringend eine Pause bei einem Kaffee!

Gestärkt machen wir uns auf den Rückweg und steuern als Zwischenziel dann noch „Rick’s Cafe“ an, auch wenn wir wissen, dass es kompletter Fake ist, da nichts von dem Film „Casablanca“ in Marokko gedreht wurde. Lustig war, dass sich gestern auf dem Camping heraus stellte, dass jüngere Leute damit gar nichts anfangen können. Auch Mythen haben ihre Zeit.

Wir lassen den Tag am Strand bei unserem Stellplatz ausklingen und genießen den Sonnenuntergang und den wunderbaren Sound der Brandung.

Eine Ergänzung noch: Der gesamte Küstenabschnitt seit Rabat über Casablanca bis hierher ist von reger Bautätigkeit geprägt. Das meiste sind (oder werden) gehobene  Wohnviertel. Wir haben uns schon über den hohen Leerstand gewundert und haben gestern von Marc erzählt bekommen, dass es für Marokkaner wenige Optionen gibt, Geld anzulegen. Also kauft man Immobilien und um keinen Ärger mit Mietern zu haben, läßt man die dann einfach leer stehen.

Unsere vierte Woche geht zu Ende. Wir sind nicht so weit gekommen, wie wir mal bei einer groben Planung dachten, aber wir brauchen die Zeit und genießen, dass wir sie uns nehmen können. Und wer will schon einfach an Casablanca vorbeifahren, wenn er gerade in der Gegend ist :-)