Tag 64:Dakar – Wildcamp vor der Grenze zu Gambia

 

Raus aus Dakar brauchen wir deutlich mehr als zwei Stunden. Erst legt ein steckengebliebener LKW einen der zentralen Kreisverkehre lahm. Stillstand. Dann fahren wir einen leichten Umweg um überhaupt voranzukommen und nicht in Abgasen zu ersticken, verpassen aber leider eine Abfahrt gen Südosten und hängen nochmal eine halbe Stunde ran, bis wir auf der richtigen Route sind. 

Hier sei nochmal angemerkt, dass Wolle den Verkehr sehr cool genommen hat – trotzdem, wir sind von Dakar genervt.

Aber die Studentendemo ist uns erspart geblieben. Mit Beginn des Präsidentschaftswahlkampfes gab es wohl Unruhen und die Uni ist inzwischen seit einem halbes Jahr geschlossen.

In den letzten Tagen sahen wir auch Parolen an Wänden, eine davon sinngemäß „Lokale Schulen erhalten. Jede geschlossene Schule eröffnet ein neues Gefängnis“.

Der Rest der Strecke Richtung Farafenni (Gambia) geht reibungslos. Die Straße ist gut, der Verkehr nicht so dicht, als dass man langsame LKW nicht noch gut überholen könnte. 

Die Landschaft ist grün, Buschwerk und Felder – es ist Erntezeit. Das tollste sind die gigantischen Baobab-Bäume, die wie mächtige Gerippe alles andere weit überragen und die nach und nach etwas Grün entwickeln. An einigen Bäumen hängen noch Früchte und uns wird klar, dass dies die grünen Früchte sind, die wir letztens am Straßenrand fotografiert haben.

Wir suchen uns ein Wildcamp wenige Kilometer vor der Grenze in der Nähe einiger Steinkreise. Von denen gibt es vor allem in Gambia einige. Rund 1.500 Jahre alte Grabstellen, die gleichwohl etwas kultisches haben.

Wir finden ein nettes Plätzchen, kochen endlich mal wieder selber und schaffen es sogar, mit allem inkl. Abwasch fertig zu sein, bevor die Mücken kommen. Gleichwohl, ein paar Stiche heimst man sich ein trotz Spray und entsprechender Kleidung. Da die Malariamücke aber nachtaktiv ist, ist die dämmerungsaktive Mücke hoffentlich harmlos.