Tag 47: Atar, Camping Bab Sahara

 

Hier wird wirklich fleißig und ausdauernd gebetet. Das erste Mal am Tag nachts um 4:00, das zweite Mal dann gegen 7:00, dann mittags, nachmittags gegen 16:00, zum Sonnenuntergang und doch auch nochmal zu Beginn der Nacht. Wir werden tüchtig beschallt.

Wir haben ein Baguette zum Frühstück bestellt, wunderbar frisch und kross. Brot bekommt man eigentlich immer. Hatten wir erwähnt, dass ein Militär Brigitte an der marokkanischen Grenze ein Baguette geschenkt hat, weil er die letzten gekauft hatte?

Zwei junge Spanier, die spät noch via Public Transport angekommen sind und die zweite Hütte belegt haben, bekommen Frühstück gemacht.

Man kann sich doch irgendwie ganz gut durchschlagen.

Abdul ist über Atar hinaus gleich nach Chinguetti weiter gefahren – wir werden uns leider nicht mehr treffen.

Wir widmen uns ein paar kleinen Ordnungsarbeiten. In der Wüste fahren fordert viel von Mensch und Material. Nachdem das Gröbste gereinigt, ausgepustet und erneut befestigt ist, dümpeln wir mittags etwas erschöpft bis weit in den Nachmittag hinein im Schatten der Akazien rum und aktualisieren unser Tagebuch.

Hier sei noch einmal etwas zum Thema Digitalisierung gesagt. Nach wie vor ist Cash die erste und oft einzige Wahl. ATMs funktionieren nur bedingt – in Noaudhibu laut Victor fünf von 40 und die funktionierenden muss man erst einmal finden. In vielen anderen Orten gibt es nicht einmal eine Bank.

SIM-Karten helfen weiter für eine schnelle Internetrecherche und vor allem Whatsapp und Facebook zwecks Informationsaustausch und Kontakten zu Freunden und anderen Reisenden.

Datenübertragung dagegen ist meist eine hübsche Illusion. Wir bekommen kaum Bilder hochgeladen. Und dann gibt es nach wie vor weite Strecken, auf denen wir überhaupt kein Netz haben. Hoffentlich benötigen wir es nicht irgendwann einmal dringend. Daumen drücken!

Wir müssen noch einkaufen und „Fiche“ kopieren – die gehen hier recht schnell weg. Unsere 20 Kopien mit den Angaben zu Pass, Auto, etc werden nicht reichen. Irgendwie schaut sich die Fiche keiner der Kontrollposten an, aber sie werden regelmäßig abgefordert, nur von den ausländischen Gästen, nicht von Einheimischen und eher zum Besten der Reisenden, wie der hier lebende Deutsche uns gestern bestätigte. Man will wohl nicht, dass hier irgendwer in der Wüste verloren geht.