Tag 72: Kasama
Nach 10 Stunden krabbeln wir aus dem Bett :-) Wir fühlen uns etwas ausgeschlafen und Brigittes Kopf geht es besser.
Am wichtigsten heute: Die Verlängerung unseres Visums. Klappt ohne Probleme, kostet keine extra Gebühr und nur etwa eine halbe Stunde Wartezeit.
Dann wollen wir klären, ob auch die Road-Tax verlängert werden muss (wie Nick meint, mit südafrikanischem Auto unterwegs) oder nicht (weil wir ein Carnet de Passages haben). Bei der Zambia Revenue Authority erleben wir afrikanische Behörde in Reinkultur. Der Türsteher weist uns zu Zimmer 6 und eine „Fixerin“ (Menschen, die einem gegen Geld an den Grenzen und bei Behörden helfen) klebt uns gleich an den Fersen. Zimmer 6 ist verschlossen, die Menschen in 7 und 8 weisen uns zu Zimmer 9. Verschlossen. In einem großen Raum vorn sitzen etwa acht Leute ohne groß etwas zu tun. Eine Verkäuferin breitet ihre Waren aus, man begutachtet das Angebot ausführlich. Wir sollen bitte woanders warten, man fühlt sich beobachtet. Wir fangen bei Zimmer 8 an zu nerven. Es wird der Chef angerufen und nicht erreicht. Dann ein Telefonat mit Zimmer 6. Wird reinkommen, wird aber dauern, braucht erst ein Taxi. Die Menschen im großen Zimmer sind immer noch mit dem Warenangebot oder ihren Handy beschäftigt.
Nach einer Dreiviertel Stunde geben wir auf und beschließen, uns ggf. bei einer Kontrolle dumm zu stellen und darauf zu verweisen, dass kein Ablaufdatum auf unserem Road-Tax-Formular steht.
Ab zu Airtel, auch für die SIM-Karte brauchen wir ein neues Datenpaket, da das alte nach 30 Tagen abläuft. Geht easy, eine Wohltat.
Und dann: Lebensmittel shoppen in einem brandneuen Shoprite. Die Geschäftsleitung ist vor Ort und, wie wir hören, Besuch aus Südafrika. Da hat heute alles eine Shoprite-Uniform an, was aufzutreiben war, es wird gefegt, gewischt, geräumt, geholfen …
Und wir können bei der Geschäftsleitung noch los werden, dass wir Shoprite als Reisende sehr schätzen, aber hier im Laden Nutella vermissen.
Zurück im Garten zum Reste essen und dann heißt es für Wolle leider nochmal ran an die Kabinenhalterung und die neue China-Schraube mit den großen Unterlegscheiben verbauen. Was für eine Fummelei.
Währenddessen versucht Brigitte, Facebook-Infos, Reiseführer-Infos und Landkarte auf einen Nenner zu bringen und die Strecken für die nächsten Tage zu einigen Wasserfällen zu verifizieren.
Als wir zur Belohnung duschen wollen, fällt der Strom aus. Die Stromunterbrechungen in Zambia sind wirklich wüst. Oft und unberechenbar. Alicia, die Hausperle, sorgt dafür, dass der Generator gestartet wird und wir haben warmes Wasser.
Nochmal zum Thorntree Cafe, nochmal leckere Wraps, nochmal bei Einbruch der Dunkelheit wieder im Garten einparken.
Es ist übrigens Vollmond und über uns fliegen Fledermäuse.