Tag 43: Rupara Restcamp – Namwi Island Campsite

 

Wir fahren heute auf direktem Wege nach Katimo Molilo und verpassen dabei leider ein Treffen mit Vilho da Vida. Wolle und er sind seit Jahren auf Facebook befreundet und im Grunde ist er der „Pate“ von Becky. Sein Kommentar „What a nice Bakkie“ war die Inspiration für die Namensgebung. Aber irgendwie fahren wir die Tage im Caprivi Strip aneinander vorbei.

Das Namwi Camp liegt praktisch und ist akzeptabel. Wir bekommen eine Site am Wasser und verbringen den Nachmittag mit Detailplanungen für Zambia. Wo bekommen wir in der Grenzregion eine SIM, wo gibt es einen ATM, was haben wir noch an zambesischem Geld vom letzten Mal usw.

Und da mehr heute nicht zu berichten ist, ist Zeit, noch ein paar allgemeine Gedanken festzuhalten. 

Wir sind die Strecke zwischen Rundu und Katima Molilo nun mehrfach gefahren. Immer dieselben Dörfer und Eindrücke:

Der Caprivi ist dicht besiedelt. Wir haben gehört, dass sich die Bevölkerungszahl alle 16 Jahre verdoppelt. Eine Familie bildet in der Regel eine Siedlung. Einige Siedlungen sind aufgeräumt, man sieht tagsüber nur wenige Menschen und die sind beschäftigt. In anderen Siedlungen sitzen auch tagsüber viele untätig herum – dort ist es dann auch gerne mal müllig. 

Wir sehen viele große Rinderherden, wobei die Tiere beeindruckende Hörner haben. Und es gibt viel Landwirtschaft, Maisanbau und anderes.

Eigentlich wirkt alles nicht in dem Maße arm, wie wir es an der Westküste oft gesehen haben. Aber eben auch nicht so richtig wohlhabend. Die Häuschen scheinen einfach, Wasser wird wo auch immer her getragen. Wie überhaupt vieles auf dem Kopf geschleppt wird, auch schon von kleinen Kindern. Schwere Dinge werden mit einer Art Schlitten transportiert, meist gezogen von Eseln/Rindern. Ein Schlitten funktioniert auf dem Sandboden sicher besser als etwas mit Rädern. 

Heute morgen kam noch ein junger Mann zu uns im Camp und wollte etwas Kunsthandwerk verkaufen. Wir können es wirklich nicht gebrauchen und haben eh schon zu viele Sachen. Aber ist es irgendwie auch immer herzzerreissend, abzulehnen, wohl wissend, dass die jungen Menschen nicht viele Optionen für eine berufliche Perspektive haben. Und obwohl man nichts kauft bleiben die Menschen freundlich und strahlen einen an.

Die Diskrepanz der Lebenswelten ist so groß, wir so privilegiert. Und dabei so ratlos in der Frage, wie die Dinge grundlegend geändert werden könnten.