Tag 121: Irente View Cliff Lodge & Campsite

 

Was für eine gute Entscheidung, hier eine geführte Wanderung zu machen. Joseph ist ein wunderbarer Guide.

Wir lernen, welche Bananen zum kochen, welche grün und trotzdem reif sind und welche gelb werden – ob wir das dann aber auf dem Markt rekapitulieren können? Es gibt übrigens auch wilde Bananen (Bush Bananas), die aber nicht essbar sind.

Das Usambara-Veilchen (African Violet) war hier beheimatet, auf Grund der intensiven Bewirtschaftung und Waldrodung aber ist es in den westlichen Usambara Mountains ausgerottet. Wir sehen nur eines im Garten des Irente Farmhouse – für die Touristen angepflanzt. In den östlichen Usambara Mountains ist es allerdings großflächig renaturiert worden.

Joseph ist ein Phänomen bei der Sichtung von Chamäleons. Ohne ihn hätten wir sie nie entdeckt: Ein großes Männchen des Zweihornigen Usambara Chamäleon, ein Weibchen (nur mit einem Horn) und ein junges Männchen. Das Weibchen dürfen wir auf unsere Hände klettern lassen – ein lustiges Gefühl, diese kleinen, sich etwas klebrig anfühlenden Füßchen.

Vanille gibt es, wenn überhaupt in den Usambara Bergen, nur in den östlichen – eher gibt es Farmen am Kilimanjaro. Diese Orchidee werden wir also nicht mehr sichten.

In dem guten Boden hier gedeiht sonst fast alles: Mais, Tomaten, verschiedene Bohnen, Kartoffeln, Maniok, Pfirsiche, Äpfel, Pflaumen, Papaya, Avocado, Weihnachtssterne in Baumgröße … Das meiste geht an Lodges oder auf die Märkte von Arusha, Moshi, Dar Es Salaam. Der Rest ist für den Eigenverbrauch.

Das Chieftum ist in Tansania abgeschafft, das Government regelt alles. Und es ist sich der Bedeutung des Tourismus bewußt. Wenn mal etwas passiert, werde sich – so beteuert Joseph – schnell gekümmert. Was uns an die Kärtchen mit der Telefonnummer erinnert, die wir an der ersten Grenze bekamen. Falls es uns gesundheitlich nicht gut gehen sollte …

Hier in der Region scheint man eher keine so schlechten Erinnerungen an die deutsche Kolonialzeit sondern eher den Fortschritt bei der Infrastruktur im Blick zu haben, von dem man tatsächlich heute noch profitiert. Ausserdem, Tourismus und Spendenprojekte bringen eine Menge Beschäftigung und Unterstützung ins Land.

Wir sind rund vier unterhaltsame und schöne Stunden unterwegs, die Strecke ist nicht schwierig. Angenehm ist, dass wir in den Dörfern entspannt unterwegs sein können. Joseph ist wahrscheinlich, so gut gebucht wie er ist, bekannt wie ein „bunter Hund“ und kommuniziert allerorten. Wir laufen einfach mit, werden gegrüßt, von einigen Kindern abgeklatscht, nicht angebettelt.

Ein Highlight der Wanderung ist der Viewpoint. Ein anderes die Lunchpause auf der Irente Farm – eine super „Jause“. 

Den Nachmittag verbringen wir an unserem spektakulären Platz, den Sound eines Semi Final der örtlichen Fußballer im Ohr. 

Ein toller Tag.