Tag 47: Wildcamp nahe Liuwa Plain NP – Katoyana Campsite (Liuwa Plain NP)
Die Zufahrt zur Parkrezeption bleibt tiefsandig. Wir zahlen unsere 145 US Dollar. Immerhin gilt die Parkfee für die ganze Zeit und nicht wie bspw. im Kafue nur bis zum nächsten Morgen.
Bei einem kleinen Vortrag über die tolle Arbeit von African Parks erfahren wir, dass dies der einzige National Park ist, in dem auch Menschen dauerhaft wohnen. Wir lesen später, warum: Ein König hatte zum Schutz seiner Jagdgefilde gegen Wilderer Menschen in einer bis dahin unbewohnten Gegend angesiedelt. Und darauf berufen sich die Nachkommen heute.
Das Buch „Im Namen der Tiere“ von Olivier van Beemen beleuchtet die Arbeit von African Parks ja durchaus kritisch, speziell den Umgang mit Locals, nicht eingehaltene Versprechen zu Ausgleichsprojekten, der mangelnden Einhaltung von Menschenrechten usw. Hätten wir das nicht im Hinterkopf wären wir begeistert vom Engagement von African Parks.
Es geht in tiefsandigen Fahrspuren zuerst durch waldige Bereiche. Nach und nach lichtet sich das Terrain und wir haben die Ebene vor uns. Die Piste wird fester, ab und an ist es etwas matschig und manchmal stehen wir plötzlich vor Wasser. Wir suchen andere Pisten, aber je weiter wir nach Norden fahren, desto öfter bleibt nichts anderes, als das Wasser zu queren.
Die Wege auf der Karte von African Parks, die Tracks auf dem Navi bzw. EarthMate (Garmin Inreach) und die Realität haben nicht wirklich viel miteinander zu tun.
Mal steht das Gras so hoch, dass man gar nichts sieht, mal ist es niedriger, mal ist der Bewuchs nur bodennah mit kleinen Blümchen. Könnte auch Friesland sein … :-)
Im Laufe des Tages sehen wir hunderte von Gnus (Blue Wildebeest), ein paar Herden Zebras, ab und zu einen Steinbock. In und an den Wassern verschiedenste Vögel.
Die Rundumblicke vom Autodach sind atemberaubend und die Anzahl der Gnus gewaltig.
Wir „lunchen“ ganz gemütlich auf dem Autodach mit Blick auf den Kings Pool und finden mal wieder unglaublich, dass wir das tun können.
Zur perfekten Kaffeezeit kommen wir in der Katoyana Campsite an. Fünf große Plätze, sehr basic, etwas schattig, ohne Weitblick, aber nett und immerhin mit Warmwasser, wenn auch etwas brackig.
Wir haben uns schon so satt gesehen, dass wir beschließen, den Nachmittag hier zu vertrödeln. Nur zum Sundowner fahren wir nochmal „raus“, entdecken eine Kolonie Marabus und genießen die Aussicht.
Was für ein toller Tag!