Tag 129: Mbeya (Tansania) – Floja Foundation Campsite (Malawi)
Junior Setsiba vom AASA beglückt uns mit der Nachricht, dass wir an der Grenze ein TIP (Temporary Import Permit) für Südafrika erstehen können. Damit haben wir dann auch das Thema abgehakt. Wird ein bürokratischer Akt und auch Geld kosten aber hoffentlich nicht mehr, als die Verlängerung des CdP beim ADAC plus Express-Versand durch DHL. Und wir haben so Planungsfreiheit für unsere Einreise nach SA.
Aus Mbeya raus und Richtung Grenze entscheiden wir uns erst einmal für eine Nebenstrecke westlich. So umfahren wir einen großen Teil der unsäglichen Baustelle in Mbeya und den Teil der A7, auf der Massen von LKW nach Zambia unterwegs sind.
Wie vor zwei Tagen schon ist das dann eine Schotterpiste durchs ländliche Tansania. Schöne Landschaften (bis auf 2.086 m), deutlich weniger dicht besiedelt, Anbau von Mais, Reis, Bananen u.a., wo Dörfer sind. Ein Einblick in das arme Tansania, das ganz anders ist, als die touristischen Gegenden um die Serengeti, den Kilimanjaro, die Usambara Berge und die Küste.
Unsere Tansania-Rundreise hinterläßt bei uns gemischte Gefühle: Tolle Landschaften und Erlebnisse. Armut und einfachstes Leben einerseits zu Unmengen an Dollar andererseits, die in den Hot Spots umgesetzt werden. Sehr, sehr nette Menschen, aber auch Leute mit dreister Geldgier. Korrupte Polizisten, aber auch ein Land in dem man als Tourist eine Notfallnummer für den Krankheitsfall bekommt. Kontraste …
Die Ausreise an der Kasumulu/Songwe Border ist ratzfatz erledigt. Die Einreise nach Malawi geht bei Immigration ebenfalls schnell und unkompliziert (kein Visum, keine Kosten, nur ein Formular auszufüllen). Langwierig wird es bei Customs Malawi. Fixer (oder LKW-Fahrer) mit Stapeln von Papieren, die einzeln gecheckt und einzeln beim Cashier bezahlt werden müssen.
Wir zahlen 20 USD für Tollfee/Tax und 15.500 Malawische Kwatscha (knapp 8 Euro) für Carbon Tax. Zweimal zahlen, zweimal warten. Das CdP und Wolles Ausweis verschwinden mit dem Sachbearbeiter mehrmals in einem Nebenraum. Das Ganze ist komplett intransparent und nach eineinhalb Stunden sind wir genervt. Und sollen plötzlich noch eine „Process Fee“ von 30.000 MWK bezahlen. Das verweigern wir. Haben wir noch nie von gehört. Und zeigen die iOverlander App „wo alle Reisenden notieren, was sie bezahlt haben“. Unsere Renitenz und die Gefahr der Öffentlichkeit bewirken, dass wir plötzlich ganz schnell fertig sind.
Und so sind wir in Malawi, dem 26. Land unserer Afrikatour!
An der Grenze unzählige Tanklaster. Es gibt einen Engpass an Benzin wie Diesel. Hatten wir schon gehört und in Tansania noch voll getankt. Aber da die Versorgung aus Mozambik erfolgt, sollten wir weiter im Süden des Landes Diesel bekommen. Btw: Die Ölförderung durch Total Energie im Norden von Mozambik war zeitweise durch die bewaffneten Konflikte beeinträchtigt wenn nicht gar Teil des Konflikts.
Die Straßen sind ansonsten ziemlich leer. Fußgänger, Radfahrer, Mopeds. Und Schlaglöcher! Was für welche!
In Karonga haben wir einen der schnellsten SIM-Karten-Käufe unserer gesamten Reise. Kaum eine Viertelstunde. 30.700 MWK (um die 15 Euro) für zwei Karten und 2x 30 Giga.
Der gegenüberliegende Supermarkt wirkt etwas sozialistisch, viele Regalmeter mit identischen Produkten. Aber ein paar Kekse und Tonic Water (!) wandern in den Einkaufskorb wie auch ein Gummi-Toast.
Die Floja Foundation Campsite ist ein Angebot einer niederländischen Foundation, die mit dem Geld u.a. eine Schule unterstützt. Nett ist es hier, direkt am Lake Malawi. Wir freuen uns auf eine ruhige Nacht.