Tag 135: Macondo Camp (Mzuzu)

 

Heute ist Kakao-Tag!

Wir haben uns (gemeinsam mit Julia und Sepp) für den Besuch bei Kwanza Cacao, einer kleinen Schokoladenmanufaktur, angemeldet.

Das nimmt Aida zum Anlass, die zwei Kilo Kakao-Bohnen, die sie in Tansania erstanden hat, zu rösten. Auf mexikanische Art. In einer Pfanne auf einem Kohlebecken. Gerade so heiß, dass man die Bohnen mit der Hand wenden kann, ohne sich zu verbrennen. Die Haut der Bohne darf nicht aufplatzen, sonst wird der Kakao bitter. Und das Innere darf nicht violett sein, sonst ist es innen nicht heiß genug geworden. Eine meditative Arbeit.

Man kann übrigens durch Räucherwerk (Kräuter) eine leichte Aromatisierung erreichen.

Die geröstete Bohne grob gekrümelt schmeckt nicht übermäßig intensiv nach Kakao und ist leicht bitter.

Bei Kwanza Cacao lernen wir etwas über den gesamten Produktionsprozeß. Die Frucht hat innen einen weißen „Pulp“, der leicht süß ist und etwa 50 Bohnen enthält. Im professionellen Prozeß wird das gesamte Innere fermentiert und erst dann die Bohne getrocknet und geröstet, weil das Fruchtfleisch noch Aroma ab gibt.

Nach der Röstung wird die Bohne gecruncht, bei hohem Druck gepresst und vielleicht auch nochmals etwas erhitzt und es bildet sich Kakaobutter.

Aus der Kakaobutter wird Kakaopulver gewonnen, quasi als „Trester“. 

70% Schokolade bspw. besteht dann aus 35% Kakaobutter, 35% Pulver und 30% Zucker. 

In der Großindustrie wird die Kakaobutter aus Kostengründen oft durch Palmöl o. ä. ersetzt, weil die Kakaobutter bspw. in der Kosmetik-Industrie mehr Geld bringt.

Bei Kwanza Cacao wird mit drei Zentrifugen gearbeitet, in denen jeweils 4,5 Kilo Schokolade produziert werden. Die Masse wird also eine ganze Zeit nonstop gerührt. Der gesamte Produktionsprozeß dauert 72 Stunden. Und so können in der Woche maximal 27 Kilo Schokolade produziert werden.

Zwischendurch gibt es für uns Schokolade zu probieren, 90%, 70% und Bitterschokolade mit Gondolosi-Pulver. Dazu gibt es ein kleines Glas Rotwein :-)

Nach einer kleinen Unterbrechung und dem Blick in die Produktionsräume gibt es dann Milchschokolade mit Kaffeenote und zwei verschiedene Pralinen (Bonbons) zu probieren. Btw: Weiße Schokolade ist pure Kakaobutter und darum teurer.

Alles ziemlich lecker! Und natürlich kaufen wir auch ein wenig ein :-)

Zum Abschluss des Tages spendieren uns Alida und Juan mit Kakao Crunch und Honig gefüllte Datteln.