Tag 200: Hermanus – Franschhoek
Die Küstenstraße von Hermanus über Betty’s Bay nach Somerset West ist zauberhaft. Berge im Landesinneren, die Küste felsig mit kleinen Strandbuchten, der Blick über die Bucht auf die Halbinsel südlich von Kapstadt mit dem Tafelberg. Man kann gefühlt alle zwei Kilometer halten um das Szenario zu genießen.
Am Stoney Point bei Betty’s Bay besuchen wir eine Pinguinkolonie – nett, weil nicht so frequentiert wie bei Simon’s Town auf der anderen Seite der Bucht.
Die Pinguine sind in der Mauser. Erst fressen sie sich ein paar Wochen lang ziemlich fett um dann etwa drei Wochen lang die Federn zu wechseln. Derweil können sie nicht ins Meer, das Fett wird also wieder runter gehungert.
Somerset West ist ein ziemlicher Moloch und geht nachtlos in Cape Town über – Hafengebiet und Industrie und Townships … Wir biegen aber erstmal ab nach Stellenbosch und zu Van Ryn’s Brandy Destillerie. Sollen mit die besten Produkte weltweit sein.
Und wir erinnern uns auch wieder, warum wir uns nicht so recht an Stellenbosch erinnern, obwohl wir doch schon mal hier waren. Der Ort war sicher mal hübsch, ist aber im Zentrum völlig überfüllt, es dominieren Gastronomie, Souvenirshops und Schnickschnackläden. Also nichts wie weg hier.
Franschoek ist kleiner, auch absolut touristisch, aber irgendwie netter. Bent’s Otter Lodge and Campsite ist etwas ausserhalb (zu Fuß 10 Minuten bis zur Main Road) und wir stehen im Grünen.
Beide Orte liegen toll am Fuß der Berge umringt von Gehöften, Weinreben, Wiesen und Hainen. Viel weiße Farbe an Häusern, Zäunen, Sitzmöbeln. Alles ein wenig Bullerbü.
In einer Weinhandlung lassen wir uns drei Rotweine und drei Weißweine empfehlen – wer kann sich in der Kürze schon durch über 50 Weingüter testen … 10 Flaschen erlaubt uns die EU (zusätzlich zum Brandy :-)).
Mental sind wir irgendwie noch nicht in der (französischen) Haute Cousine angekommen und statt eines 10 Gänge Menüs mit Weindegustation gibt es bei uns nochmal Steak und Fritten. Mit Fleisch können die Südafrikaner am besten umgehen. Dazu ein lokales Bier (Tuk Tuk Lager), absolut zufriedenstellend.
Beim Camping dezimieren wir mit Ina und Hansjörg (wir hatten uns schon in Hermanus getroffen) noch unsere und ihre Rotweinbestände. Gut, dass es eine nette Gemeinschaftsküche gibt – draußen weht ein lausig kalter Wind.