Tag 87: Kigoma – Gombe NP

 

Der Wecker klingelt 6:30 (hiesiger Zeit). Wir wollen noch in Ruhe frühstücken, bevor wir abgeholt werden. 

Etwa zwei Stunden braucht es mit dem Boot zum Gombe Nationalpark Center. 

Uns begleiten Peter, unser Guide, und Esther, die für uns kochen wird. Mit von der Partie sind auch die beiden Bootsmänner Sarehe und Sam. Dann lernen wir noch Richard kennen, der von Seiten des Nationalparks mit uns wandern wird.

Einchecken, den üblichen Papierkram erledigen, unsere Sachen in einem Zimmer deponieren, der eigentliche Raum ist noch nicht gerichtet. Eine kleine Einführung von Richard, eine kleine Einführung von Peter, der uns schon auf der Fahrt viel interessantes über Kigoma und die Schimpansen erzählt hat. Dazwischen – etwas unhöflich gegenüber den Rednern – ein paar überlebensnotwendige Eier mit Teigfladen. Und schon geht es los. Erst per Boot und dann zu Fuß.

Einige Schimpansen tragen Tracker. So haben die Ranger eine ungefähre Ahnung, wo sich welche Gruppe befindet. Morgens wandern zwei Ranger los, suchen an den liebsten Bäumen und Futterplätzen und begleiten die Tiere dann den ganzen Tag. Bei der Geschwindigkeit, mit der sich die Schimpansen bewegen und bei der Schwierigkeit des Geländes eine echte Leistung.

Richard steht mit den Rangern im Funkkontakt und führt uns durch den Wald. Was heute eine strammen Wanderung mit rund 300 Höhenmetern Aufstieg in kurzer Zeit wird. Brigitte kommt an ihre Grenzen, untrainiert wie sie ist. Aber: Wir schaffen es rechtzeitig bis zu der Gruppe von Schimpansen, die Bäume und Büschen plündern. So friedlich und so schön, ihnen zuzuschauen. Wunderbar.

Ausser uns ist noch eine Studentengruppe vor Ort, die Schimpansen lassen sich aber in keiner Weise stören. Sie sind Menschen gewohnt. Man soll nicht näher als zehn Meter an die Tiere heran und man trägt eine Maske. Das sind die Regeln. 

Nach einer Weile machen sich die Affen auf ins nächste Tal und im dichten Buschwerk folgen ihnen dann nur noch die beiden Ranger.

Für uns geht es zurück, wir kommen manchmal ins rutschen und werden etwas müde, aber wir sind zufrieden.

Im Camp gibt es ein (spätes) total leckeres Lunch! Danach ein Bad im See und eine (kalte) Dusche. 

Und wir haben das Vergnügen, noch zwei Schimpansen direkt im Camp zuzuschauen, wie sich sich durch den Baum futtern. Btw: es gibt auch eine ganze Horde Olive Baboons, die sich absolut friedlich auf dem Gelände tummeln.

Mit Einbruch der Dunkelheit gibt es ein kleines Lagerfeuer und nochmals leckeres Essen (Chips Mawai, eine Art Omlette mit Gemüse) und zum Nachtisch Obst. Was für ein toller Tag und was für ein netter Abend in Gesellschaft „unserer Crew“.

Da das Moskitonetz in unserem Zimmer ein Witz ist (eine Seite am Bett-Himmel ist völlig offen), ziehen wir zu später Stunde noch um. Wir sind ja nun Nähe gewohnt und kommen auch mit einem Einzelbett klar: Das Netz ist auch nicht ganz dicht, aber so üppig bemessen, dass man Löcher zuknoten kann. Und das Zimmer ist kühler weil im Erdgeschoss. Also alles gut.