Tag 88: Gombe NP – Kigoma
Just wow, würde Cath sagen. Was für ein Tag! Ein toller Geburtstag für Brigitte.
7:00 Frühstück, 7:30 auf’s Boot. Die Schimpansen sind heute in der Nähe der Küste, der Weg nicht weit und unsere kleine Gruppe allein unterwegs. Wir treffen schnell auf die ersten beiden, dich sich durch die Gegend futtern und uns dann, fast als sei es so gewollt, zur Gruppe führen.
Und wir haben das Glück, Schimpansen bei der Jagd zu erleben. Eine systematische Gruppenarbeit mit viel Geschrei. Letztlich sind zwei oder drei Colobus Monkeys erlegt und werden zerrissen, geknackt, geteilt, gefressen. Was für ein Schauspiel. Und wir mitten drin. Wie ein Teil des Waldes. Nichts mehr von Zehn-Meter-Regel. Die Tiere bewegen sich so schnell und überall gleichzeitig, dass man oft garnicht rechtzeitig ausweichen kann. Und so sausen und trödeln die Schimpansen manchmal im Abstand von weniger als drei Metern an einem vorbei. Großartig.
Die Tiere sind toll zu beobachten und sehr sympathisch, wohl weil sie viel „menschliche“ Verhaltensmuster haben. Aber mit den lieben, netten kleinen Affen aus der Fernsehserie „Daktari“ oder Czimeks Dokumentar-Sendungen im deutschen Fernsehen in unserer Jugend hat das hier gar nichts zu tun.
Nach mehr als eineinhalb Stunden geht es zurück. Mitten durch den Busch. Lianen und Schlingpflanzen machen ihrem Namen alle Ehre, ebenso wie massenhafte Kletten. Auch eine Erfahrung. So wird Jane Goodall über weite Strecken ihrer Wanderungen unterwegs gewesen sein …
Im Camp flugs unter die Dusche, dann ein (frühes) Lunch, packen und mit dem Boot zurück nach Kigoma. Wir sind sind überwältigt von den Erlebnissen dieser beiden Tage.
Und wir sind sehr glücklich, wie das Team von Kigoma Eco Cultural Tourism uns begleitet und versorgt hat. Wir haben von anderen Reisenden gehört, die alles selbst organisiert und etwas Geld gespart haben – wir haben uns so aber super wohl gefühlt, hatten keinerlei Streß oder Aufwand und finden, dass es das allemal wert war. Dank an Elisabeth und ihr tolles Team.
Der Rest des Tages besteht aus wieder einräumen, Bilder sichten, Daten laden, Tagebuch schreiben, Essen kochen. Und ist schwupps vorbei. Btw: Wir freuen uns, dass Becky die Nacht ohne uns hier gut überstanden hat und wir freuen uns doch wieder auf „unser“ Bett.