Tag 67: Kamukonzo Community Camp – Ituba Campsite
Unsere Caretaker auf dem Kamukonzo Community Camp sind reizend und ausserordentlich bemüht, unseren Aufenthalt mit ihren Mitteln so angenehm wie möglich zu machen.
John brachte uns gestern gleich als erstes ein Wasserfässchen zum Händewaschen und er und Joshua befüllten ein großes Fass im Baum mit Warmwasser zum Duschen. Heißt Wasser mit Feuer aufheizen, in Eimer umfüllen, die Leiter hochklettern, das Fass befüllen. Auch heute morgen wird das kleine Fässchen nochmal mit Warmwasser nachgefüllt.
Wir fahren weiter Richtung Norden, unser Ziel ist das Ituba Camp kurz vor der Ponton-Fähre, mit der wir den Luangwa morgen überqueren wollen.
Die Fahrt führt eher durch Busch und Wald und ist nicht so spannend. Die Straße bleibt in langen Abschnitten gut, die hubbeligen Stellen sind unangenehm.
Entlang der Dörfer nimmt die Bettelei zu. Die Kinder fragen nach Sweets, bei den herumlungernden Jugendlichen heißt es „Give me money“ oder schlicht „Give me“. Und wieder stellen wir fest, dass die Präsenz von Hilfsorganisationen, in diesem Fall US Aid, und die Intensität von Bettelei irgendwie zusammenhängen.
Wir treffen unterwegs auf Dierk und Angela und halten einen Plausch am Wegesrand.
Und dann springt Becky nicht mehr an. Schockschwerenot. Der Jumpstarter hilft weiter und wir rätseln, was passiert sein kann.
Wir vermuten, dass die tückische Ladekennlinie der Batterie, die sich ab und zu tiefenentspannt und die Gefräßigkeit der Ecoflow, die den Kühlschrank bedient, in einem ungünstigen Moment negativ zusammengespielt haben. Ausserdem sind wir die ganze Zeit niedrig tourig geschlichen und hatten die Klimaanlage an, weil die Tse-Tse-Fliegen so nerven. Dann noch die DPF-Regeneration, die Motorleistung frisst. Alles in allem wohl hoffentlich nur ein unglückliches Zusammenspiel.
Beim Ituba Camp bekommen wir eine Campsite (#2) von Theresa und Sanmaria zugewiesen, auf den anderen Plätzen steht eine größere Gruppe von Naturschützern der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft. Wir bauen darauf, dass uns jemand aus der Gruppe morgen früh ggf. helfen kann, sollte Becky nicht wieder anspringen. Die Campsite ist großartig, aber wir sind leider nicht mehr so entspannt wie gestern.
Btw: Die Frankfurter Zoologische Gesellschaft unterhält im North Luangwa ein Schutzprojekt für die vom Aussterben bedrohten White Rhinos (Spitzmaulnashörner). Wenn wir es richtig verstanden haben, unterliegt ihnen inzwischen die Verwaltung des gesamten nördlichen Parks.