Tag 16: Sesriem Campsite – Sesriem Canyon – Deadvlei – Sossusvlei
Früh morgens wecken uns die Autos der zum Sonnenaufgang in die Dünen Pilgernden. Wir gehen es gemächlich an und drehen uns nochmal im Bett um.
Stattdessen wandern wir vormittags rund zwei Stunden im Sesriem Canyon. Von den vielen Regenfällen sind nur noch ein paar Pfützen übrig, aber wir hatten auf Bildern gesehen, dass der Canyon zweitweise nicht begehbar war.
Übrigens: Viele Namibier machen sich über die Touristen lustig, die bei den jüngsten Überflutungen von Straßen in Hektik ausbrachen und wohl zum Teil versucht haben, Wasserwege zu passieren. „Da holt man doch eher die Stühle raus und ein Bier und genießt das Spektakel. Und wenn es länger dauert, brät man sich ne Wurst.“ Dass einem bei festen Buchungen der Langmut eher abgeht, dafür gibt es nur bedingtes Verständnis. Schließlich ist man in Afrika und nimmt es wie’s kommt.
Mittagspause im Camp. An die plötzliche Wärme müssen wir uns erst wieder gewöhnen. Und auch daran, dass Internet schlecht funktioniert und WiFi annähernd garnicht.
Gegen 15:30 fahren wir los in die Dünen, rund 60 km in Richtung Deadvlei.
Es ist unfassbar schön. Das Licht ist klar, die Dünen strahlen warmtonig, der Regen hat einen leichten grünen Flaum hinterlassen. Wir machen jede Menge Fotostops und doch kann man den Zauber nur bedingt einfangen.
Eigentlich wollten wir uns vom Parkstop vor dem Deadvlei shutteln lassen, sind dafür aber zu spät bzw. es ist zu wenig los. Also Luft ablassen und ab durch den Tiefsand. Sowas schreckt Wolle ja gar nicht mehr.
Auch diese spröde Senke mit ihren toten Bäumen ist nochmals toll anzuschauen. Sehr fotogen, das erfreut das Designer-Herz. Fast 900 Jahre alt, ein Weltkulturerbe.
Und dann tobt sich eine Gruppe von Menschen (in diesem Fall Asiaten) mit Ihren Selfies aus und muss die Bäume natürlich besteigen – so ärgerlich, so ignorant, so egozentrisch.
Zum Schluss fahren wir noch eine kleine Schleife zur eigentlichen Düne Sossusvlei und „Big Mama“. Und dann geht es zurück – höchste Zeit.
Wir sehen auf dem Weg einige Oryxe und ein paar Weißschwanz-Gnus. Ach ja, im Canyon hat übrigens eine Hyäne in der Ferne unseren Weg gequert. Viel pelziger, als die, welche wir letztes Jahr in Südafrika gesehen haben.
Mit dem letzten Fitzelchen Abendrot kommen wir im Camp an und stopfen uns hungrig ein paar Käsebrote und den Rest von gestern rein. Dann schnell Sonnencreme und Hitze weg duschen und schon ist der Tag um.
Es ist einer der Tage, an denen einem wieder klar wird, welche Schönheit diese Erde zu bieten hat.