Tag 111: Bitterpan – Mata-Mata

 

Die Nacht wird unruhig, nicht nur wegen der gedanklichen Beschäftigung mit dem Kabinenproblem und der Frage, wie wir hier eigentlich wieder wegkommen, sondern auch, weil mitten in der Nacht fünf männliche Löwen eine lautstarke Versammlung am Wasserloch abhalten, die wir einerseits fasziniert aber auch ein wenig beklommen betrachten, hatte uns Adriano doch am Abend erzählt, dass die Löwen gerne mal 2 Tage an den Autos liegend aushalten. Der Spuk ist aber nach einigen lautstarken Auftritten nach einer längeren Weile dann doch vorbei. Bleibt die gedankliche Achterbahnfahrt, die mich den größten Teil der Nacht wachhält.

Am Morgen sind wir zeitig auf und können nicht mehr schlafen. Drei der Löwen sind in etwa 400 Metern Entfernung immer noch zu sehen, aber es kommen auch schon andere Tiere wieder ans Wasserloch. 

Marius, der gerufene Mechaniker ist schon gegen 7:30 Uhr da, hält aber erst mal ein ausgedehntes Pläuschen mit Adriano. So viel Zeit muss sein.

Marius ist ein Genie! Mit einem Hijack und zwei normalen Wagenhebern schafft er es in kürzester Zeit unsere Kabine wieder auf die richtige Position zu bringen. Das haben weder ich noch Leo, der erheblich mehr Ahnung von Autos hat als ich, erwartet. Innerhalb von 1,5 Stunden (zu 450 Rand die Stunde, das sind etwa 25 Euro) hat Marius 4 der fünf gerissenen Befestigungen an der richtigen Position geschweisst. Zu den Arbeitskosten kommt noch die An- und Abfahrt dazu (210 km mal 6 Rand/km). Meine letzten Rand gehen für die Begleichung der Rechnung drauf. Ausserdem fährt er uns die 18 km bis zu nächsten Schotterstrecke vorsichtshalber hinterher. Wow! Was für ein Service!

Die Kabine hält und Becky fährt sich wieder ohne Knacken und mit viel weniger Schwankungen. Zugegeben, man hätte vielleicht früher auf das Problem stossen können und nicht erst kurz vor der Katastrophe. Hätte, hätte, Fahrradkette.

Wir fahren die restlichen circa 90 km nach Mata-Mata und treffen dort gegen Mittag ein. Der restliche Tag besteht nur noch aus kühle Getränke zu sich nehmen, herumflätzen, duschen bzw. ins Schwimmbad springen und kochen. Für alles andere ist es zu heiss und wir nach der Berg und Talfahrt über die Dünen und die Emotionen zu erschöpft.