Tag 56: Maseru – Semonkong

 

Lesotho begeistert uns. Eine unglaublich tolle Berglandschaft, viel grüne Weiden, terrassierter Ackerbau, viel Wasser, Dörfer mit Rundhütten und Steinhäusern, die sehr malerisch an den Hängen liegen. 

Vielleicht ein wenig Mongolei, ein wenig Nepal, ein wenig Island und doch völlig anders.

Und ein sehr eigener Menschenschlag. Viehhirten mit langen Umhängen und langen Mänteln, (Gummi-)Stiefeln, unterwegs auf Eseln oder Pferden oder zu Fuß in einer ziemlich toughen Gangart. Männer mit dicken Strickmützen oder spitzen Strohhüten, Frauen mit runden Hüten, gerne mit einem Poppel ob drauf. Frauen mit umgewickelten Decken und langen karierten Wollröcken. 

Nicht modern und nicht reich, scheinen die Menschen aber durchaus stolz auf ihr Land und freuen sich, wenn wir die Landschaft toll finden.

Unser heutiges Ziel ist der Maletsunyane Wasserfall (192 m freier Fall) und das in der Nähe liegende Dorf Semonkong.

Der Wasserfall ist beeindruckend, das zugehörige Visitors Center ein moderner, völlig überdimensionierter, menschenleerer Bau. Ein sehr typisches Entwicklungsprojekt: In der Größe überschaubar, in kurzer Zeit fertig zu stellen, auf Tourismus ausgerichtet und gut geeignet, zu zeigen, dass „es voran geht“!

Was allerdings auch auffällt: Kinder, deren einzige Reaktion auf einen Weißen die Bitte nach Süßigkeiten ist. Und das unterstrichen mit der von Entwicklungshilfekampagnen geprägten Bildsprache der zu einer Schale geformten Hände. Schon wieder denken wir an das Buch „Afrika ist kein Land“ von Dipo Faloyin.

Wir machen nachmittags noch einen kleinen Spaziergang, über Reit- und Fußwege hinauf auf eine kleine Kuppe, und genießen den Blick auf as Bergpanorama. Und befinden uns dabei mitten im weitläufigen Lebensraum der Einheimischen.