Tag 31: Chizarira NP – Kariba

 

Irgendwie ein „gebrauchter“ Tag heute. Einer, wie wir ihn eigentlich nicht mehr haben wollten.

Wobei: Die Nacht war wunderbar, ruhig und sternenklar.

Heute morgen aber stellen wir aber fest, dass unser rechter Stoßdämpfer inzwischen richtig ölt. Entweder die wirklich schlechten Straßen der letzten Tage haben ihm den Rest gegeben oder wir haben uns zu lange nicht gekümmert. Oder beides. 

Wir brauchen also als nächstes einen Ort, wo wir Netz haben und kommunizieren können und fahren somit nicht in den Matusadona NP sondern direkt nach Kariba. 

Nicht ganz schlimm, da wir nicht wissen, wie viel Wasser der See überhaupt noch führt und ob die etwas mühsame Strecke zu einem Lagunenplatz sich lohnt. 

Egal wie man es dreht und wendet haben wir heute 439 km vor uns und das auf teilweise grottenschlechten Pisten. Erst steinig und löchrig im Wechsel mit Sand, dann Wellblech im Wechsel mit Lehmstaub. Ganz zum Schluss Teer mit vielen tiefen Schlaglöchern und vielen LKW im Grenzverkehr nach Zambia. 

Wir fahren durch wunderbare Landschaften, sehen Berge am Horizont, und haben kaum einen Blick dafür, weil wir uns so auf die Straße konzentrieren müssen.

Wir fahren durch das Land der Tonga und Shona, erstere wurden durch den Bau des Kariba-Stausees in den 50ern von ihren Ländereien vertrieben. Einige der Rundhütten-Dörfer sind liebevoll gepflegt, andere vermüllt und verwahrlost und dort nimmt auch die Bettelei von Kindern rapide zu. 

Man geht zu Fuß, im besten Fall hat man ein Fahrrad, ganz selten sehen wir kleine Motorräder und noch seltener private PKW. Alles in allem ist die Gegend zu dicht besiedelt, als dass ein Wildcamp zu finden wäre.

Wir brauchen annähernd 11 Stunden und kommen mit dem letzten Fitzelchen Dämmerung in Kariba an.

Müde, geschafft, zu lange unterwegs, keine Pause, kein Vergnügen … Wie es in unserem Reiseführer (Hupe-Verlag) heißt: Für Fahrer und Fahrzeug zermürbend.

Eine interessante Anekdote des Tages: Die Tse-Tse-Fliegen-Kontrolle am Sanyati River mit Kescher und Giftspray. Wir sahen vorher bereits einige schwarz-blaue Tücher in den Wäldern – die sind mit Gift getränkt und da Tse-Tse-Fliegen offenbar auf diese Farben stehen, finden sie so den Tod. 

Der Platz in Kariba (Lomagundi Lakeside Association) ist von Südafrikanern belegt. Wir mogeln uns dazwischen, stopfen uns im Restaurant einen Burger rein und fallen bei immer noch knapp 30 Grad ins Bett.

Btw: Heute vor einem Jahr haben wir uns in dieses Abenteuer begeben und sind in Hamburg los gefahren!