Tag 55: Bloemfontein (Südafrika) – Maseru (Lesotho)
Auf geht’s nach Lesotho (sprich Lesuddu).
An der Grenze scheint erst einmal alles komplett easy und die beiden Stempel für Immigration SA raus und Lesotho rein sind in 5 Minuten drin im Paß.
Kommt uns komisch vor und wir fragen explizit, was noch zu tun ist auch hinsichtlich CdP – nichts.
Auf der Lesotho-Seite aber will man uns das CdP nicht ein stempeln ohne Ausfuhrstempel von SA (auch wenn wir dort wieder ein- und ausreisen werden). Und ein Temporary Import Permit gibt es nicht für uns. Also zu Fuß über die Border Bridge zurück nach SA. Ein Militär begleitet uns zum Customs Gate. Dort sendet man uns zum Counter in der Baracke. Die Damen wiederum finden, dass die Kollegin stempeln soll – und nun ist auch der Militär genervt und stapft im Laufschritt zurück zum Gate. Ein wenig hin und her und wir bekommen unseren Stempel und jede Kollegin findet wohl, dass die andere eine faule irgendwas sei.
Über die Border Bridge zurück nach Lesotho. Und wir kriegen unseren Importstempel.
Road Tax bezahlen wir am Ausgangsgate und dann sind wir direkt in Maseru.
Wir sind uns nicht ganz eins, was wir nun wollen (Stadtbesuch oder Campsite) und da zudem offline, fehlt uns ein klein wenig Plan und Orientierung.
Geparkt, gefragt, und die Touristeninfo gesucht. Die entpuppt sich eher als Behördentresen mit einem „Crafts“-Shop, bestehend aus zwei eingemummelten Frauen in Schlafsesseln und ein paar Handarbeiten.
In den Straßen hupende Taxis, unbeschäftigte Männer, Bettler, einige Leute, die wirken, als ob sie unter Drogen stehen. Buntes Treiben an den vielen kleinen Shops. Insgesamt ein etwas chaotisches Bild und mehr Westafrika als südafrikanischer Raum. Und irgendwie auch ein wenig eine Zeitreise.
Zurück zum Auto, um eine Jacke zu holen, es ist ziemlich frisch. Das Auto wird von drei Leuten mit Wischtüchern bearbeitet, denen wir erstmal klar machen müssen, dass wir gerade erst für eine Wäsche bezahlt haben und ein sauberes Auto keine erneute Wäsche braucht und wir auch nichts dafür bezahlen wollen. Irgendwie etwas unübersichtlich die Stimmungslage und so fahren wir dann doch zum Camping, ohne uns die Stadt weiter an zu schauen. Macht auch eher nichts …
Das Maseru Backpackers ist mehr Jugendherberge als Lodge und, wie sich herausstellt, christlich orientiert. Um aufs Gelände zu fahren müssen wir uns in ein Gästebuch eintragen, für den Camping müssen wir das nochmals. Auch für die Touristeninfo mussten wir uns nach dem Parken erst in ein Buch eintragen. Immer mit exakter Uhrzeit. Hm. Irgendwie alles etwas umständlich.
Wir sind in den Bergen, etwa 1.600 m hoch, die Sonne verschwindet schon gegen 18:00 hinter dem Horizont und wir erwarten eine kalte Nacht um die 3-5 Grad. Da müssen zusätzlich zur normalen Decke und der Skiunterwäsche die Schlafsäcke ausgepackt werden!
In letzter Zeit haben wir immer mal wieder für zwei Tage gekocht (lernen von den Holländern in Xakanaxa), und so haben wir heute Rote-Beete-Risotto-Reste, Kaltgetränke (brrr), heißen Tee, Chips, Schoko und so was gesundes wie eine Avocado :-)