Tag 63: Masoba-Soba Lodge (Lesotho) – Khotso Horsetrail and Overland Campsite (South Africa)

 

Das war wohl die kälteste Nacht mit Regen- und Graupelschauern. Für Reisen in kältere Regionen brauchen wir künftig andere Schlafsäcke und eine wärmere Bettdecke. 

Wir haben Glück, gegen 6:00 kommt die Sonne durch und wir nutzen die Gelegenheit zum Frühstücken. 

Auf dem Weg zur Grenze liegt noch die angeblich höchsten Bar, aber nach einem kühlen Bier steht uns gerade nicht der Sinn :-)

Lesotho ausstempeln ist easy, auch auf das CdP wird irgendein Stempel gedrückt. 

Dann geht es runter, ziemlich steil, auf Schotter und mit Haarnadelkurven. Fahrbar und spektakulär. Wir haben nochmals Glück und der Himmel reißt immer wieder auf – die Blicke sind einfach grandios.

Im oberen Teil gäbe es – je nach Wind und Wetter – ein paar Optionen für ein Wildcamp. Aber ob wir hier nochmal herkommen?

Im Laufe der Abfahrt kommen uns immer mehr Autos entgegen – es lassen sich offenbar viele mittels einer gebuchten Tour auf den Pass und zurück fahren.

Und wir treffen Martin und Sabine aus Deutschland. Ein netter Austausch am Wegesrand.

Wir kommen von rund 2.800 auf 1.400 m, es wird grüner und etwas wärmer.

In Underberg gehen wir shoppen: Im Superspar decken wir uns mit Lebensmitteln ein – fast wie ein Wocheneinkauf zuhause :-) Und in einem Farmshop finden wir tatsächlich eine neue Bialetti. Unsere alte Cafettiere gibt nach vielen Jahren und Reisen den Dienst auf.

Unser Destination für heute – und wohl die nächsten Tage – ist Khotso Horse Trails and Overland Campsite. Als wir ankommen begrüßt uns Adrian. Wie lustig: Er hat uns im Sehlabathebe NP stehen sehen und wir haben ihn mit einer Reitergruppe beobachtet. Und tatsächlich sind die beiden Orte nur gut 30 km Luftlinie von einander entfernt.

Ein paar Gedanken noch zu Lesotho:

Die Landschaft ist atemberaubend schön. Die Rundhüttendörfer sowie die Reiter und Hirten in ihren bunten Decken für uns sehr pittoresk. Wie schon die Tage angemerkt, scheint es den Menschen auch nicht so schlecht zu gehen, wie wir es an der Westküste teilweise wahrgenommen haben. Trotzdem: Das Land ist arm und verschuldet, die landwirtschaftlichen Flächen fast ausschließlich terrassiert, das Klima anstrengend, das Leben hart und herausfordernd. Wir haben gelesen, dass es eine hohe Selbstmordrate gibt und ein Problem mit Drogen (Marihuana wird auch exportiert). Männern und Frauen werden im Durchschnitt nicht älter als Mitte 50.

Der Kontrast ist nochmal überdeutlich im Vergleich von Lesotho zu einem kleinen Ort wie Underberg in SA. Hier ist alles gut strukturiert, aufgeräumt, gefällig, modern und im Supermarkt ist fast alles verfügbar, was wir aus der Großstadt in Europa kennen. Man bewegt sich wirklich in zwei Welten.