2017/09/15

Tag 48: Buchara - Khiva

 

Das Helene-Oasis, in dem ich die beiden letzten Nächste unterkam, ist ein wirklich angenehmer Platz. Als ich mich fertig mache, ist eine französische Reisegruppe völlig begeistert, mein Motorrad und ich sind mal wieder eine Attraktion. Der Hausmeister probiert meinen Helm aus und setzt ihn auch dem Sohn auf, der ihn dann erstmal nicht wieder runter bekommt, da der Verschluß des Klapphelms eingerastet ist. Kurze Panik und erste Tränen. Ich greife ein. Alles wieder gut.

Nun muss ich als erstes nochmal Tanken. Da die Schwarzmarkteinheit 5 Liter sind, ist mein Tank gestern nicht randvoll geworden. Etwas paßt also noch in den Tank, zusätzlich widme ich meine Cola-Flaschen um und ein Rest geht noch in den Reservekanister. Beim Umfüllen wird ziemlich geplempert. Ich muss heute mal testen, wie weit ich mit diesem Benzin eigentlich komme, da ich ab Khiva bis zur Grenze nach Kasachstan ein sehr weites Stück ohne Tankstelle vor mir haben werde und planen muss, wie viel Benzin ich mitnehme.

Die Strecke heute ist öde, teilweise 4-spurig, geradeaus. Da ich echt müde und angegriffen bin, ist es fast schwierig, diese langweilige Strecke zu bewältigen. Irgendwann denke ich, ich sehe eine Fata Morgana, aber es sind wirklich andere Fahrrad- und Motorradfahrer - ein Weißrusse, ein Spanier und zwei Briten. Aus meiner Richtung stoßen noch die beiden Spanier dazu, die ich schon kenne. Großes Hallo an der Autobahn. So fahre ich mit Antonio und Antonia weiter, die auch nach Khiva wollen.

Wir kommen bereits am Nachmittag an und verabreden uns fürs Dinner. Ich versuche mich an Gemüse und Pommes, aber so richtig mag ich noch nicht wieder essen.

Khiva macht auf den erste Blick einen tollen Eindruck, klein, gut erhalten und homogen, verwinkelt, ein wenig wie ein Museumsdorf. Die intakte Stadtmauer ist etwa 2,8 km lang. 

Ich investiere 51.000 Som für eine 2-Tages-Eintrittskarte für alle Sehenswürdigkeiten, die allerdings kein einziges Mal von mir abgefordert wird.