2017/08/29

Tag 31: Nähe Schemonaicha (Camping) - Nähe Zharma (Camping)

 

Die Nacht habe ich doch etwas unruhig geschlafen und leider hat meine Thermarest eine kleine Undichtigkeit (an einer Stelle im Koffer aufgerieben) und läßt Luft - flicke ich am nächsten Morgen und umklebe auch die Scheuerstelle im Koffer.

Meinen Brenner muss ich erstmal zusammenbauen, der hat sich auseinander gerüttelt - koche mir dann einen Kaffee mit Fertigmixpulver - besser als gar nichts. Und dazu gibt es Brot mit Butter und Honig. Alles bestens.

Die Sonne kommt raus, alles wird trocken, ich kann zusammenpacken und losfahren. Mein Navi ist heute verwirrt, also fahre ich zurück nach Schemonaicha. In Öskemen beschließe ich mir eine kasachische SIM-Karte mit Access-Point (für 7,50 Euro) zu kaufen und ziehe vorher noch etwas Geld, weil man beim Tanken auch hier im voraus und bar bezahlen muss. Bei jeder Gelegenheit gibt es heute ein Selfie.

Ich folge dann weiter dem - falschen - Routing und komme durch eine wirklich wunderbare herbstlich leuchtende Landschaft, bergig, kurvenreich. Ich hatte nicht bemerkt, dass mein Navi mich als kürzeste Strecke über China führen will. Den Umweg von rund 200 km war es aber absolut wert. Aber ich komme natürlich heute damit nicht so weit, wie ich eigentlich wollte. Und wenn ich dann mal richtig Gas gebe, also 100 oder 120 km/h, führt das gleich zu Materialproblemen - ich muss heute den rechten Blinker wieder festschrauben und der linke Rückspiegel hat sich auch gelöst. Ich muss also immer ein Auge drauf haben, was evtl. lose wird. Ausserdem macht sich auch bemerkbar, dass mein Stoßdämpfer nicht optimal eingestellt ist, der schlägt ab und zu ziemlich durch auf diesen schlechten Asphaltstraßen.

Beim nächsten Tanken sind 95 und 92 Oktan aus, erst an der dritten Tankstelle habe ich dann 92 Oktan bekommen. Aber es ist echt immer schwierig, klar zu machen dass ich voll tanken will. Ich zahle etwa 8 Euro für 20 l. Ich kaufe in einem kleinen Supermarkt (die heissen hier Magazin) noch etwas ein, mit Gemüse gefüllte Teilchen und Wasser und so.

Gegen 19 Uhr fange ich an einen Platz zum Campen zu suchen. Hier ist wirklich nicht viel los, ab und an eine kleine Siedlung. Ich fahre einen kleinen Weg über einen Hügel und sehe ein 4WD stehen - auch Touristen, ein britisches Paar. Die beiden haben nichts gegen Nachbarschaft und laden mich sogar zum Essen ein. Ich steuere die Teilchen und die letzte Packung Nüsse aus Deutschland bei. Gleich zu Anfang der Begegnung stellt sich schon heraus, dass die beiden auch Dan, Sara, Trevor und Orvar kennen, mit denen sie auf dem Pamir Highway mehrmals zusammengetroffen sind.