2017/08/15

Tag 17: Numrug - Tosontsengel

 

Wie verrückt ist es eigentlich, dass z.B. hier in Numrug keine zentrale Waaserversorgung existiert, geschweige denn eine Abwasserversorgung, aber andererseits Kommunikation in 4G/LTE-Geschwindigkeit möglich ist.

Wie gestern schon das Abendessen machen wir uns auch das Frühstück selber, nichts besonderes (Müsli-Brei und Kaffee aus der Tüte) aber wir haben etwas im Bauch. 

Wir haben für heute keinen festen Plan und anfangs läuft auch alles erst mal gut. Der feste Sandboden wird dann aber zu loserem, tieferem Sand und es fängt noch an zu regnen. Meinen erster Umfaller des Tages habe ich in tiefem Sand. Der zweite Umfaller ist schon schwungvoller, aber ich rolle wieder gut ab. Und die Protektoren sichern einen zusätzlich. Orvar hat es allerdings heute einmal heftig hingelegt und ich bekomme einen Schreck, weil er doch gefühlt eine Minute braucht, bis er wieder hoch kommt. An seiner Maschine ist der Schalthebel verzogen, aber alles reparabel. Der Helm hat allerdings auch zwei heftige Schrammen. Sara wird die nächste Nacht immer wieder checken, ob mit Orvar alles ok ist - und das ist es glücklicherweise. 

Nach dem Sturz von Orvar wieder auf die Motorräder und kaum 50 m weiter schmeißt es mich hin. Kein Drama, mir passiert nichts, aber meine linke Kofferhalterung ist nun kaputt und auch ein Sturzbügel. Ich sichere den Koffer erstmal mit einem Gurt. Abends kann ich mit Hilfe der anderen und einigen Schlauchschellen den Koffer provisorisch fixieren. Ach ja, und die Hinterradabdeckung habe ich endgültig verloren. Dieses Plastikteil liegt nun in Gesellschaft vieler anderer Fahrzeug-Plastik-Teile in der Mongolei herum. Das ist eine der Fragen, was macht man mit solchem Müll - wenn man ihn in den nächsten Ort mitnimmt, werden sie verbrannt, auch nicht schön.

Sara und Dan sind schon vor gefahren nach Tosontsengel, um Lunch zu bestellen. Wir beschliessen im Regen nicht mehr weiter zu fahren und ein Hotel zu suchen. Abends essen wir dann im Hotel. Das Essen hier ist ok, wenn auch nicht besonders und nach einiger Zeit wird es langweilig. Ziege eben … Zum Nachtisch: Schokolinsen aus Deutschland aus dem hiesigen Supermarkt!

Die Hotels hier haben wirklich einen sehr mäßigen Standard. Wie gut, dass ich mein Schlafsack-Inlay mitgenommen habe. Aber: es gibt eine Dusche mit heißem Wasser und eine westliche Spültoilette. Und es gibt einen großen Fernseher und eine Folge von Game of Thrones. 

Die Orte sehen von Ferne immer ganz nett aus, bunt und flach bebaut und dazwischen auch Zelte. Aber eigentlich sind sie nicht wirklich sehenswert. Zumindest gibt es hier aber eine Art Baumarkt, wo ich Reparaturzubehör bekomme. 

Und auch wenn ich mich wiederhole: die Leute sind einfach wirklich sehr, sehr freundlich, begegnen einem sehr interessiert und schauen einen doch immer sehr direkt an.