2017/09/10

Tag 43: Kolub - Duschanbe

 

Ich bin schon früh in Duschanbe und war bereits im Supermarkt unterwegs zum Einkaufen. Ich werde heute Abend nicht Essen gehen, weil ich mir die Verdauung verkorkst habe. Wahrscheinich waren die Tomaten in Langar der Auslöser. Und so ist heute Cola, Brot, Butterkekse angesagt. Ich hoffe, das ist mit einem Abend auskuriert, so dass ich morgen gut nach Samarkand komme.

Der Spaziergang durch den Ort tut mir gut. Das Straßenleben hier in Duschanbe ist klasse, es sind massenhaft Leute unterwegs. In einigen Bäumen sind große Vogelschwärme und machen ordentlich Lärm. Es sind mehr Männer als Frauen unterwegs, die Frauen tragen lange Kleidung und Kleider und Hosen drunter und Kopftücher, sind aber nicht verschleiert. Aber es gibt auch viele westlich gekleidete Menschen.

Aber zurück zum heutigen Tag.

Ich habe super geschlafen. War auch nötig. Frühstück im Restaurant an der Theke mit Pfannkuchen und Ei. Noch ein paar Kleinigkeiten am Motorrad erledigt und dann los. Ich fahre durch eher hügelige Berge, beschaulich aber jetzt im Herbst karg. Weizen und anderes Korn ist schon gemäht bzw. per Hand und Sichel eingebracht. Das sieht alles sehr mühsam aus, wenn ich die Menschen ohne großes Gerät auf den großen Feldern sehe. Und Spreu und Weizen werden noch althergebracht durch hochwerfen voneinander getrennt. Ich bin am "Blue Lake" oder Nurek Reservoir vorbeigekommen, der/das wirklich sehr hübsch ist mit einer Felsinsel mitten drin. 

Da ich nur rund 170 km zu fahren hatte, konnte ich mir Zeit lassen. Bei der Durchfahrt eines Ortes wurde ich mal wieder von einem Polizisten angehalten und kontrolliert und musste meinen Pass zeigen. Da genug andere Menschen unterwegs und drumherum waren, machte ich mir keine Sorgen, den Pass vielleicht nicht zurück zu bekommen. Das ist immer schwer einzuschätzen. Freundlichkeit und Händeschütteln hilft aber immer schon mal. 

Ich bin zeitig in Duschanbe, finde das Green House Hostel aber nicht gleich. Da es kein Schild außen am Haus gibt, fahre ich ein paar Mal dran vorbei. Es ist eine familiengeführte Unterkunft und ganz nett.

Ich freue mich jetzt doch auf die nächsten Etappen in Usbekistan, wo ich jeweils zwei Tage in den Städten bleiben werde, das wird hoffentlich etwas entspannter. Ich muss auf meiner Reise oft nur Strecke machen und hätte gerne mehr Zeit gehabt, auch einfach mehr zu verweilen, allein mal, um ein paar Stunden Berge anzuschauen.

Meine Maschine jammert morgens ein wenig, ich hoffe, dass sie weiter gut durchhält. Wenn man bedenkt, welcher enormen Beanspruchung sie in den letzten Wochen unterzogen wurde, die Kilometerzahl, die ständigen Schütteleien und Vibrationen, dann ist es wirklich klasse gelaufen bisher.