2017/08/22

Tag 24: Ulaan Ude - Baikalsee - Irkutsk

 

Ich habe mir mit Ondrej ein Zimmer geteilt. Das Essen am Vorabend war ziemlich fleischlastig und hat mir doch schwer im Magen gelegen. Aber die Nacht war trotzdem ganz gut. Auf Frühstück hatten wir alle Drei keine Lust.

Es geht Richtung Baikalsee, etwas bergig und kurvig zuerst. Wir fahren getrennt voneinander. Zwischendurch mache ein kleiner Abstecher zu einem Kloster. Von einem jungen Mann dort werde ich begrüßt mit "Putin" + Daumen hoch und "Merkel" - Daumen runter. Nun ja … Ich schaue mich etwas um und mache ein paar Fotos.

Der Baikalsee ist nicht in unserem Sinn touristisch erschlossen. Aber an einigen Stellen kommt man direkt ran. Das Wetter ist eher kühl (12 Grad) und windig, auf dem See gibt es richtigen Wellengang, fast wie Ostsee. Am Baikalsee treffen wir auch alle Drei wieder zusammen.

Ich habe gehört, dass der Baikalsee die größte Süßwasserreserve der Welt ist, was auch daran liegt, dass er enorm tief ist, bis zu 1.600 m. 

Der Wind wurde nachmittags weniger, der See Richtung Westen etwas ruhiger und geschützter und ich finde ein lauschiges Plätzchen an einer Flußmündung, um meine Arbeit zu erledigen.

Das erste Hotel, das ich mir eigentlich ausgesucht hatte, ist mir dann doch mit 40 Euro zu teuer. Das Hotel Modul, in dem ich das letzte Zimmer nehme, ist etwas am Stadtrand gelegen, was nicht weiter stört, da ich sowieso kein Sightseeing mehr machen werde. Es ist super, neu, nett eingerichtet, gutes Bett, heißes Wasser, die Toilette spült wirklich - alles bestens und es kostet nur etwa 25 Euro.

Ich entscheide heute Abend, nicht mehr mit dem Hersteller des Stoßdämpfers (Wilbers) direkt zu kommunizieren, es hat keinen Sinn. Thomas von Twowheels sagt mir zu, dass wir nach meiner Rückkehr das Ganze rückabwickeln. Ich hake das jetzt ab und kann ja aktuell auch fahren. 

Und schon wieder ist es spät und ich muss zusehen, dass ich noch was zu Essen bekomme und gleich auch noch etwas zum Frühstück einkaufe.

Leider finde ich in der Gegend kein passendes Restaurant, so beschließe ich, im Supermarkt auch noch was zum späten Abendessen einzukaufen.

So gegen halb 11 komme ich vom Supermarkt zurück zum Hotel und gerade kommt ein Taxi angefahren in dem, ja wirklich, Wolfgang sitzt. Er hatte mit Ondreij die Motorräder für den Bahntransport vorbereitet (wurden in Kisten verpackt) und versucht in meinem Hotel noch ein etwas komfortableres Zimmer zu bekommen um nicht mit Ondreij in der preiswerten Mehrbettunterkunft schlafen zu müssen, die sich dieser ausgesucht hat. Larissa, die wunderbare Rezeptionistin, nimmt sich seiner an und sucht etwas für ihn, denn hier im Modul ist nichts mehr frei. 

Zurück im Zimmer spreche ich noch mein Audio-Tagebuch vom Tag ein.

[Anmerkung von Brigitte: Das war jetzt etwas mühselig zu hören mit Trinken, Schlucken, Schmatzen, Pausen, Tütenknüllen]