Tag 17: Dawson City - Westfork Campground / Alaska

 

Der Morgen geht langsam an, bis ich alles umsortiert, eingepackt und geklärt habe. Wir verabschieden uns voneinander und ich fahre nochmal in die Stadt rein, um eine neue Plastikdose für den Benzinkocher zu suchen und mich nochmals nach einer Werkstatt umzuhören.

Leider finde ich auch heute keine Werkstatt, die sich zeitnah mit meinen Reparaturen beschäftigen kann. Ich will nicht den ganzen Tag in Dawson vertrödeln und könnte eigentlich mit dem entsprechenden Werkzeug das meiste auch allein machen. So telefoniere ich von der Information aus den Motorcycle Campground in Tok an, um abzufragen, welches Werkzeug dort nutzbar wäre.

Ich fahre also los, quere den Yukon mit einer Fähre und fahre hinauf zum Top-of-the-World-Highway. Sehr schöne Ausblicke, getrübt allerdings vom Rauch einiger Feuer.

Der Grenzposten nach Alaska ist ziemlich klein und auf die Frage, ob er meine ESTA-Papiere sehen möchte, ist die Antwort „Esther lives in Tok“. Auch sonst geht es hier lustig zu. Die Grenzbeamtin innen begrüßt mich mit abschätzendem Blick und einem „Oh, another victim!“. Ich gebe meine Fingerabdrücke ab, aber sonst ist alles easy. Die 6 Dollar Gebühr muss ich allerdings in Cash zahlen, denn weder Kartenzahlung geht hier noch werden kanadische Dollar akzeptiert - Glück, dass ich überhaupt Dollar dabei habe (später erfahre ich von einem anderen Reisenden, dass wenn man keine US-Dollar hat, einem der Betrag erlassen wird, denn die amerikanische Regierung sei ja dafür verantwortlich, entsprechende Zahlungsmöglichkeiten einzurichten). Der Beamte bietet mir dann noch an, ein Foto von mir mit meinem Moped vor dem Grenzschild zu machen (also bekomme ich für meine 6 Dollar noch einen echten Mehrwert!), wirklich alles total entspannt.

Kurz nach der Grenze gabelt sich die Strecke und ich entscheide mich, den Abstecher nach Eagle Village zu machen, der mir mehrmals von anderen Reisenden empfohlen wurde. Mein Moped fährt ja. Der Sprit sollte reichen. Ein tolles Tal, eine Strecke rund hundert Kilometer. Kurios der Tankwart in Eagle Village, totaler Trump-Anhänger und ein Setting wie aus einem Taratino-Movie. Es biegen sich einem wirklich die Zehennägel hoch. 

Ich komme nicht mehr bis Tok, finde aber einen wunderschönen anderen Zeltplatz, der eine für Motorräder und Radfahrer reservierten Site bietet. Schön gelegen mit schönem Ausblick.