Tag 10: Sawmill Point Recreation Site (am Dease Lake) - Watson Lake - Frances Lake

 

Zum Frühstück gibt es den etwas besseren löslichen Kaffee, den wir inzwischen besorgt haben, der erste war schrecklich.

Da wir auf dem Cassiar Highway unterwegs sind machen wir auch den Abstecher zu dem gleichnamigen Ort, wo früher eine Mine war - wohl des Menschen, der Namensgeber von Ort und Highway war. Im Ort ist alles ziemlich runtergekommen, aber auf der Fahrt haben wir tolle Landschaften und Ausblicke.

Ich muss mich heute mal etwas sputen, um zu einer Zeit in einem Ort zu sein, wo es Netz gibt und Brigitte noch nicht schläft. Wir werden noch an einer Baustelle aufgehalten auf dem Weg zum Watson Lake und müssen einem Pilot-Wägelchen folgen. Es klappt, ich habe auf dem Weg etwa 10 km vor Watson Lake Netz und kann endlich mal telefonieren. Es ist wirklich schwierig mit der Kommunikation nach Deutschland.

Im Ort gibt es einen Schilderwald, auf den der Reiseführer hinweist, den Trevor aber gar nicht kennt. Auch ein Hamburg-Schild ist zu sehen, den Aufkleber von Sara und Dan allerdings finden wir nicht - die Aufkleber und Schilder werden anscheinend immer wieder mal abgenommen. 

Wir essen in Watson Lake auch zu Mittag und plaudern mit einem Ehepaar, das einen - recht kleinen - Wohn-Trailer aus den USA nach Alaska überführt. Und ich erhalte dabei noch einen Tipp für meine spätere Streckenplanung.

Wir kaufen nochmal ein und müssen dann unsere Vorräte aufteilen, denn für Trevor geht es zurück. Dankenswerter Weise darf ich seine Axt mitnehmen. Zum Brennholz machen und Einschlagen der Häringe ein sehr nützliches Tool. Hoffentlich schaffen wir es auf meinem Rückweg, uns nochmal zu treffen. Es ist so schade, dass sich unsere Wege trennen, es hat so viel Spaß gemacht. 

Ich nehme nun die nordwestliche Route #4 (Robert-Campell-Highway), Trevor die südöstliche #94. Wir kamen von der #37 und westlich ab geht der Alaska-Highway, die #1. Die nächsten 116 km sind für mich noch asphaltiert, dann kommt eine etwas rutschige Baustelle. Kurz vor dem Beginn der Schotterpiste treffe ich Roland und Ralf aus Heilbronn, auch auf Motorrädern - halb Süddeutschland ist hier unterwegs.

Tolle Straße, wunderbare Landschaft, allerdings kaum Wildlife. 
Am Abend finde ich wieder einen Campground direkt am See. Ich habe nette Nachbarn, die Leute vertreiben sich hier teilweise 3 Monate die Zeit, fischen, lassen die Fische wieder frei, ein paar werden gegessen … Ich gehe noch schwimmen und finde, es ist der wärmste See bisher, trotzdem doch recht kalt.

Auch hier treffe ich drei Süddeutsche aus Heidelberg, von denen einer (Knopf mit Nachnamen) sich auf die Verschiffung von Motorrädern spezialisiert hat. Lustig, den hier zu treffen und zu fachsimpeln.

Ich mache mir ein Dosengericht warm und esse ein par Nüsse zum Nachtisch und habe das Gefühl von richtig guter Verpflegung.