Tag 40: Sunwapta Falls - Johnston Canyon Lodge
Am Morgen gehen wir im Restaurant frühstücken. Das Frühstück fällt nicht ganz so phänomenal aus wie das Abendessen.
Wir machen uns auf in Richtung des Columbia Icefields.
Auf der Fahrt lassen sich die Berge schemenhaft blicken. Die Wetter- und Smoke-Lage haben sich nicht wirklich gebessert, obwohl es in der Nacht heftig geregnet hat.
Bei der Annäherung an das Columbia Icefield wird es immer kälter. Das liegt einerseits an der zunehmenden Höhe und dem ziemlich bescheidenen Wetter, aber auch an der Kälteausstrahlung des Gletschers. Leider geraten wir auf der Fahrt auch schon weit vor dem Gletscher in Regen. Wir entscheiden, am Visitor Center eine Pause zu machen, da wir von dort einen Blick auf den weitgehend wolkenverhangenen Gletscher werfen können. Es ist bei diesem Besuch noch weniger zu sehen als bei meiner ersten Durchreise hier. Ich glaube nicht, dass es viele Tage im Jahr gibt, an denen eine viel bessere Sicht zu haben ist.
Die Weiterfahrt nach Lake Louise wird zum Desaster. Der Regen nimmt zu, die Kälte auch. Irgendwann haben wir Schneeregen, der sich auf Visier und Windschild festsetzt. Brigitte hinter mir friert natürlich noch mehr als ich, der ich wenigstens etwas zu tun habe. So wird diese Fahrt hinunter nach Lake Louise zu einer harten Probe. Es bleibt aber keine andere Wahl als durchzufahren, auf dem Weg gibt es keinen Unterstand, keinen Imbiss oder ähnliches weit und breit.
In Lake Louise angekommen schicke ich die am ganzen Körper zitternde Brigitte voraus ins Restaurant, damit sie so schnell wie möglich ins Warme kommt. Ihr klappern die Zähne und zittern die Hände.
Wir bekommen super schnell heiße Schokoladen und eine Suppe. Danach geht es uns ein klein wenig besser. Brigitte zieht sich um und wir kaufen ihr gleich noch wärmere Unterwäsche für die kommenden Tage.
Etwas aufgewärmt beschliessen wir, uns noch den Lake Louise anzuschauen - wunderhübsch, aber sehr touristisch.
Glücklicherweise verschont uns bei der Weiterfahrt auf der Nebenstrecke Richtung Banff der Regen, so dass wir diese schöne Strecke geniessen können, allerdings leider ohne Wildlife zu sehen.
Unsere Cabin, das Holzhäuschen, das wir in der Johnston Canyon Lodge für zwei Nächte gebucht haben, ist sehr gemütlich und verfügt sogar über einen Gasofen. Wir richten uns erst ein und machen doch noch einen kleinen Ausflug nach Banff, das uns aber wegen des Massentourismus dort ziemlich abschreckt, so dass wir umgehend wieder auf der netten Nebenstrecke zurückfahren.
Den Abend schliessen wir mit einem Essen im Restaurant der Anlage und einem kanadischen Whisky (Rye) in unserer Cabin bei Gasofenfeuer ab. Von den Anstrengungen des Tages gezeichnet, fallen wir nach einer heißen Dusche bald ins Bett und schlafen einen etwas unruhigen Schlaf. Gut, dass wir zwei Nächte hier gebucht haben.