Tag 34: Prince George
Heute liegt morgens erst mal Arbeit an. Leider ist das Ganze nicht so einfach und kostet viel Zeit, so dass ich bis über Mittag hinaus beschäftigt bin. Dann koche ich mir was zu Mittag. Es wird richtig warm und sonnig, so dass ich das erste Mal auch Sonnencreme verwenden muss.
Nach dem Mittagessen putze ich das Motorrad, das auf der Fahrt aus dem Campingplatz südlich von Fort Nelson ordentlich dreckig geworden ist, weil dort für den Crater die Fahrbahn unter Wasser gesetzt wurde.
Schon bald ist es Zeit, zum Flughafen zu fahren, der gerade mal 10-15 Minuten entfernt ist. Natürlich bin ich viel zu früh da. Glücklicherweise ist heute deutlich weniger Rauch und daher nicht zu befürchten, dass der Flug von Vancouver nach Prince George ausfällt, was am Vortag zumindest noch denkbar war.
Der Flieger von Brigitte (eine Turboprop-Maschine Marke Bombadier) kommt pünktlich an und ich kann der Landung vom Parkplatz aus zusehen. Ungeduldig warte ich, bis ich endlich Brigitte auf der Flugzeugtreppe sehen kann. Wunderbar, nach fünf Wochen meine geliebte Partnerin wieder in die Arme schliessen zu können! Und wunderbar, von Wolle erwartet zu werden und ihn nach fünf Wochen gesund und munter zu sehen.
Glücklichweise ist auch Brigittes Gepäck mit im Flieger. In Hamburg beim Vorabend-Check-in wurde gesagt, das Gepäck könnte nicht durchgecheckt werden. In Vancouver dann der Schreck, dass das Gepäck nicht auf dem Band war. Dort dann aber die Auskunft, es sei durchgecheckt, also vergebens gewartet. Nun egal, Hauptsache das Gepäck, die Motorradkleidung und auch die neue Tasche für die Zeltsachen (als Ersatz für das geschrottete Topcase und den nicht allzu komfortablen Packsack) ist da.
Wir beschliessen, erst mal „nach Hause“ auf den Zeltplatz zu fahren und uns dort kurz neu zu organisieren und dann noch mal nach Prince George zum Essen zu fahren. Brigitte ist nun schon 25 Stunden unterwegs und ziemlich fertig, aber ein wenig Durchhalten tut Not, um in den neuen Rythmus zu finden.
Wir gehen in einem Steakhaus essen, das gut besucht ist und schlagen uns um 4:45 deutscher Zeit die Bäuche mit Burger, Pommes, Salat und Bier voll.
Die erste Nacht im Zelt wird ziemlich kalt. Das Thermometer sinkt irgendwann wieder Richtung 0 Grad und so müssen wir alle Klamotten überziehen, um die Nacht einigermassen zu überstehen. Für die nächsten Zeltnächte beschliessen wir, unsere zugegebenermaßen nicht besonders guten Schlafsäcke zusammenzuschliessen.