Tag 19: Tok (Eagle Claws Motorcycle Campground) - Glennalen
Ich stehe gegen 8 auf und baue dann zügig ab, weil es anfängt zu regnen.
Leider verliert der Reifen nach wie vor Luft. Also wieder aufpumpen und ab in die Stadt zur Bibliothek, wo auch die Information ist und der einzige Platz mit Internet.
Ich stimme mich mit Brigitte ab für den Kauf eines Ersatz-Garmin via Ebay.
Ich darf von der Information einige Anrufe tätigen und recherchiere nach einem neuen Visier. In Fairbanks werde ich mehrfach weiter verwiesen - erfolglos. Der Isländer hat noch einen Tipp in Anchorage und nach mehren Versuchen kann ich ein Visier reservieren. Also geht es nicht weiter nach Fairbanks sondern nach Anchorage.
Ich kaufe noch Lebensmittel ein (Campbell's-Dosen, Andy Warhol läßt grüßen) und tanke. Dort kann ich eine Klemme für das Blinkerkabel bekommen, verliere beim Befestigen aber eine Schraube, die sich einfach nicht mehr finden lässt, muss dann also ein paar Läden weiter eine Schraube besorgen, pumpe den Reifen nochmal auf - und so werkel ich mich durch den Tag und komme erst gegen 15 Uhr aus Tok los.
Kleiner Einschub: Es kommt ein Typ vorbei mit Latzhose und Hut und einem ganz tollen Holz-Kanu auf dem Auto. Ein tolles Boot, von ihm selbst gebaut mit von ihm gefälltem Holz. Er erzählt mir dann, dass er eine R100 PD GS hat, eine alte 2-Ventiler-BMW. Eigentlich spannende Begegnungen, aber man merkt schon, dass die Leute sehr, sehr konservativ sind.
Hoffentlich reicht der Ladestand der Powerbank noch für den Computer. Und hoffentlich funktioniert der Blinker richtig. Mein Kopf rotiert hinsichtlich der weiteren Streckenplanung. Und leider ist auch das Wetter regnerisch.
Der Camping in Glennallen soll 15 US-Dollar kosten. Als ich das Geld einschmeißen will, merke ich, dass ich es nicht passend habe und wechseln muss, also mache ich erst einmal eine Runde über den Zeltplatz. Ein Schweizer, Stefan, kann 50 Dollar wechseln und lädt mich dann zu einem Bier und später zum Abendessen ein, gemeinsam mit seiner Mutter Astrid und Lebensgefährtin Barbara. Und wieder habe ich einen wunderbaren Abend mit sehr netten Menschen.