Tag 35: Prince George - Hanceville
wir sind nach der Kälte früh hoch und Wolle bereitet das „Wolle-Frühstück“ zu: Obst mit Cereals und heißem Wasser, Joghurt, Instant-Kaffee. Heiß und lecker.
Das erste Mal packen in neuer Logistik braucht etwas und so kommen wir erst gegen 11 los. Es geht heute zu Juri und seiner Familie nach Hanceville; Wolle hatte Juri bereits in Fort McPhearson kennengelernt und dort besucht.
Die Fahrt dahin ist doch wieder ziemlich verraucht. Bis vor Williams Lake ist die Landschaft auch eher eintönig. Die Fahrt von dort nach Hanceville ist interessanter, weil bergiger und abwechslungsreicher und mit einigen Ausblicken.
Irinel und Juri haben diese wundervoll über einem Fluss gelegene Farm vor zwei Jahren gekauft. Irinel betreibt dort eine Haflingerzucht und trainiert auch andere Pferde, die zum Teil von weit her anreisen. Juri hat neben seinem Sozialprojekt in Fort McPhearson verschiedene Projekte, u.a. eine ambitionierte Rinderzucht mit einem Freund zusammen. Auf der Farm wohnt auch ihre Tochter Lara mit ihrem kleinen Sohn. Es ist bezaubernd, wie herzlich und selbstverständlich wir in die Familie aufgenommen werden. Da im Haus zur Zeit kein Platz ist, bekommen wir eine rustikale Schlafstätte im Stall, in der wir uns sehr wohl fühlen. Den Nachmittag vertrödeln wir mit Gesprächen und einem kleinen Rundgang und dem Kennenlernen der Hoftierwelt: Ronan, ein großer schwarzer Hund, fünf Katzen, ein paar Hängebauchschweine, Kälber, Ziegen, Hühner und natürlich einem Duzend Pferde. Es ist ein Farmidyll!
Juri und Irinel berichten uns, dass im letzten Jahr die Feuer in ihrer Gegend gewütet haben und sie um ihre Farm kämpfen mussten. Obwohl die Gegend bereits unter Evakuierung stand, sind sie geblieben und haben erfolgreich alle ihre Farm bedrohenden Feuer bekämpft. Ein Existenzkampf, der ihnen bis heute noch in den Knochen steckt.
Nach einem leckeren Essen fallen wir müde ins Bett und schlummern im Duft von Ledersätteln und Heu schnell ein.