Nigeria – davor haben alle Reisenden ziemlichen Respekt.
Einer der Gründe sind unendlich viele Kontrollen. Wir hatten am zweiten Tag 45 Stops. Teils Polizei, teils Militär, teils Immigration und teils Wegelagerer. Fast immer mit Schlagstöcken, Waffen, Golfschlägern. Oft nicht eindeutig zu identifizieren. Der Verkehr jedes mal auf eine Spur bis zum Stillstand runter gebremst, was zu ziemlich aggressiver Drängelei führt.
Wir aber kommen insgesamt gut durch, werden selten nach Geld gefragt.
Das haben wir wohl in erster Linie Itchy Boots zu verdanken, die ein „Bribe“-Video auf ihrem Instagram Kanal veröffentlicht hat, das zur Verurteilung von zwei Polizisten führte. Sie hat weltweit Millionen Follower und ist in Afrika sehr bekannt. Zudem aktivieren wir unsere Action Cam an den Stops immer sehr offensichtlich.
Im Westen ist Nigeria dicht besiedelt, die Städte lebhaft bis nervig, die Straßen voll, der Verkehr aggressiv. Uns scheint eine gewisse Anspannung in der Luft zu liegen.
Besser wird es nach der Querung des Niger im Osten des Landes. Etwas ländlicher, die Menschen deutlich freundlicher, aber auch ausgesprochen arm. Von dem Reichtum kommt im Hinterland nichts an. Und selbst Benin City hat täglich nur zeitweise Strom.
Ein Highlight dieser eher zügigen Durchquerung des Landes ist der Aufenthalt in der Afi Mountain Drill Ranch – wir erleben zwei Tage lang Affen in Gehegen wie in freier Wildbahn (Mandrills). Dazu muss gesagt werden, dass Schimpansen (und auch Gorillas) nach wie vor gejagt werden und für Waisen oder aus privaten Haushalten befreite Tiere kaum eine Chance auf Auswilderung und Überleben besteht.
Was dann folgt ist ein abenteuerlicher Abschnitt. Der zweite Grund, warum die Durchreise eine kleine Herausforderung ist. Es gibt für Ausländer nur einen Grenzübergang nach Kamerun und der liegt im Nirgendwo. Das, was man dort fährt, ist nicht mehr Straße und kaum noch Piste zu nennen. Bei Regen nicht befahrbar, aber wir haben Glück. Zwei Tage, acht bzw. neun Stunden Fahrt für gerade mal 224 km. Wer mehr dazu wissen will, kann sich die Einträge vom 1. und 2. März auf der Webseite anschauen.