In der Elfenbeinküste hat uns Malaria ereilt. Braucht man nicht, erwischt aber einige Reisende. Rein rechnerisch haben wir uns das in Monrovia oder früher eingefangen und haben Tiwai Island im Verdacht, wo alle anderen, die wir immer wieder treffen, nicht waren.
Wir hatten Glück im Unglück und standen auf dem Gästegelände eines Hospitals der Focolari-Gemeinschaft, einer kirchlich ausgerichteten Organisation. Wir wurden sowohl medizinisch bestens betreut als auch sonst rührend umsorgt. Man hat für uns eingekauft und auch ausserhalb der Sprechzeiten nach uns geschaut. Und wir konnten nächtens, als das Fieber bei Wolle mehr als 40 Grad erreicht, kurzfristig in ein Zimmer mit Air Condition umziehen.
Die Verläufe waren sehr unterschiedlich. Bei Wolle fing alles mit Magen-Darm an und dann kamen die klassischen Fieberschübe. Vier Tage am späteren Abend hohes Fieber. Bei Brigitte Kopfschmerzen, nur mäßige Temperatur, aber Depressionsschübe. Beide ausgesprochen schlapp. Bei beiden Appetitlosigkeit, Essen und Trinken als Pflicht.
Eine Woche mit einer uns unbekannten Krankheit in einem fremden Land. Weit weg von allem, was einem vertraut ist. Nicht schön. Aber auch eine Erfahrung, die Mitgefühl weckt für alle Migranten in Europa.
Nachdem wir insgesamt elf Tage in Man im Nordwesten der Elfenbeinküste fest stecken, beschließen wir, weder die eigentlich hübsche, leicht bergige Umgebung weiter zu erkunden, noch die Küste zu bereisen. Es treibt uns ein Gefühl von „nichts wie weg hier“. Und so fahren wir nach Osten, um im nördlichen Ghana den Mole Nationalpark zu besuchen. Den hatten wir gar nicht eingeplant, aber wir brauchen was „Nettes“.
So kommt Côte d’Ivoire im Grunde zu kurz. Neben der Malaria bleibt noch der African Nations Cup, den die Elfenbeinküste ausrichtet. Große Party zu jedem Spiel.