Tag 18: Þingeyri – Patreksfjörður

 

Am Morgen stelle ich fest, dass ich in der Nacht noch einen deutschen Motorradfahrer mit einer BMW als Nachbar bekommen habe. Dank Ohrenstöpsel hab ich nichts mitbekommen. Nachdem er sein Zelt verlässt, haben nur ein kurzes Gespräch, da ich gerade dabei bin, zur Runde um die Halbinsel aufzubrechen. Die Strecke ist als nicht einfach bekannt und daher will ich mich nicht mit meinem Gepäck belasten und lasse ich es in meinem Zelt auf dem Camping zurück.

Auf der Runde um die Halbinsel treffe ich auch das österreichische Paar wieder, das ich am Vorabend auf dem Camping kennengelernt habe. Er macht ein Video von mir mit der Drohne. Ich hoffe, dass das Video etwas geworden ist.

Tatsächlich wäre die Runde wohl auch mit Gepäck befahrbar, aber so macht das etwas mehr Spaß. Teilweise ist die Strecke wirklich spektakulär und eines der Highlights auf meiner Islandreise. Es heisst, dass die Strecke nur bei Ebbe befahrbar sei, das gilt aber wohl hauptsächlich für die etwas stürmischeren Jahreszeiten. Ein Stück geht spektakulär unter den Klippen direkt am Wasser entlang über große abgerundete Steine. Dort fahren wohl die meisten Motorradfahrer unter zuhilfenahme der Füße durch. Zumindest hab ich mich bei den schwierigsten Stellen nicht in die Fußrasten gestellt.

Die Strecke zurück nach Þingeyri über den Höhenzug ist recht rauh, da sie nach der Eröffnung eines Tunnels wohl nicht mehr so gepflegt wird. Aber sie bietet schöne Aussichten.

Zurück in Þingeyri tanke ich und putze mein Moped. Danach baue ich mein Zelt ab und gehe an der Tankstelle noch etwas essen. Dort treffe ich Einar, der Kassierer des isländischen BMW-Motorrad-Clubs ist und natürlich auch Guðmundur kennt. Man kennt sich eben auf Island.

Beeindruckend auf der Weiterfahrt ist der sich verändernde Blick auf den Dynjandi-Wasserfall, den man schon von weitem sieht und der aussieht wie man sich einen Wasserfall in einen Märchen- oder Fantasyfilm vorstellt.

Die Weiterfahrt über den Höhenzug danach ist leider etwas feucht und mein Motorrad wird schon wieder ziemlich schmutzig. Irgendwie verpasse ich wegen einer Baustellenankündigung die Abfahrt nach Patreksfjörður und muss noch mal umdrehen und zurück durch die Baustelle.

Mein Ziel für heute ist Patreksfjörður. Dort soll es ein Schwimmbad mit nettem Ausblick geben und nachdem ich mein Zelt aufgebaut habe, mache ich mich mit dem Moped dorthin auf. Der Ausblick vom Schwimmbad ist wirklich toll. Ich wärme mich im Hot-Tub auf, wo ich mit einem jungen Isländer schnell ins Gespräch komme. Wir sprechen über Kunst und Kultur und es wäre schön gewesen, diese Bekanntschaft noch zu vertiefen, aber leider wartet seine Freundin auf ihn und ich will am nächsten Tag früh weiterfahren.

Hier die Drohnenaufnahme. Vielen Dank an Oskar Lehner hierfür!