Uganda
Wir bereisen nur den Süden von Uganda, vom Lake Victoria, über den netten kleinen Lake Mburo Nationalpark zum Queen Elisabeth Nationalpark im Osten. Dort nehmen wir die Äquatorlinie mit, standen wir doch im März 2024 einige Tausend Kilometer westlich in Kongo Brazzaville schon einmal auf dieser magischen Linie. Die 5.000er Berge aber lassen wir links liegen – alles wolkenverhangen oder dunstig. Die Landschaften sind trotzdem toll.
Uns wird klar, dass wenn die Welt eine andere wäre, es nur ein Katzensprung über den Sudan und Ägypten nach Italien wäre. Verrückt.
Das Land ist bei Touristen offenbar ganz beliebt und verfügt über eine entsprechende Infrastruktur. Und die hat ihren Preis. Den treiben die Amerikaner mit ihrer „Big Spender“ Manier in die Höhe und der Tourismus animiert die Kinder zum Betteln.
Im Bwindi Impenetrable National Park sind wir nochmals im Dschungel. Regenwald. Feuchtes, grünes, klammes Dickicht.
Ein Permit für das Gorilla Trekking zu bekommen wird einem nicht leicht gemacht. Man kann als Einzelperson ein Permit nicht einfach so kaufen, sondern muss sich an eine Agentur wenden. Und die darf nur Kreditkartenzahlungen oder Moneytransfer akzeptieren, weil: Man traut den Agenturen dann doch nicht. Kreditkartenzahlung scheint nur in Kampala möglich, Banktransfer von Deutschland nach Uganda ist – na klar – gar nicht möglich. Letztendlich findet sich ein Weg der Barzahlung und wir bibbern zwei Tage, ob der Mann, dem wir einen Haufen US Dollar übergeben haben, dann auch mit den Permits rüber kommt. Aber es klappt.
Die Gorillas erleben wir aus nächster Nähe. Die einzelnen Familien im Park wurden über Jahre habituiert, also an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt. Wir sind sowas wie ungefährliche andere Dschungellebewesen und werden gänzlich ignoriert. Spannend. Und die Gorillas scheinen uns die größten Faulpelze. Alles um sie herum ist essbar, sie schlagen sich in einem fort die Bäuche voll und selbst wenn sie sich zwischendurch mal kabbeln, folgt rasch die nächste Futterpause. Ab und zu kugelt ein Gorilla zum nächsten Futterbusch oder läßt sich in frisches Grün fallen. Wir dürfen den Tieren eine Stunde zuschauen, bevor es durch den Dschungel zurück geht.
Hat es Spaß gemacht? Ja, unbedingt. War es das Geld wert? Auch das, weil man dieses Erlebnis nur in Zentralafrika preiswerter bekäme und da kommen wir nicht hin. Glauben wir den Aussagen, dass all das Geld wieder in den Naturschutz geht? Nein, nicht wirklich.