Samstag, 14.01.2017

Tsitsikamma National Park

 

Das Frühstück nehmen wir auf unserer wunderbaren Veranda mit Brandungsblick ein. Etwas anderes kommt hier gar nicht in Frage! Heute gibt es Toast, Marmelade und Honig. Nach der dritten Runde streikt der Toaster. Dann stellt Wolle fest, dass auch die Steckdosen und alle anderen Küchengeräte nicht mehr funktionieren. Noch ein Telefonat mit der Duty Managerin. Dann fällt Wolle der Sicherungskasten auf. Ach so, die Sicherung für den entscheidenden elektrischen Strang ist rausgeflogen. Was heisst noch mal Sicherung auf Englisch? Nachgeschlagen bei dict.cc: fuse. Ok, also noch mal die Duty Managerin angerufen, die mittlerweile wohl denkt, dass diese Deutschen ziemlich bescheuert sind.

Nach dem Frühstück machen wir uns auf in Richtung Westen zu einem Wasserfall. Dieser Weg ist bereits ein Teil des Ottertrails, einem mehrtägigen Wanderweg an der Küste entlang von Hütte zu Hütte, der nur mit Permit begehbar und über ein Jahr im Voraus schon ausgebucht ist.

Den Weg zum Wasserfall machen so früh aber noch nicht so viele, so dass wir auf dem Hinweg nur wenige Wanderer treffen. Die Landschaft ist berauschend schön und die tosende Brandung übertönt alle anderen Geräusche. Der Trail ist an einigen Stellen schon ein wenig herausfordernd, aber alles in allem machbar. Es kann einem auch schon mal passieren, dass man plötzlich vor einem Rehwild steht.

Nach etwa 1,5 Stunden kommt man am Wasserfall an, der in ein Bassin mündet, das noch etliche Meter über dem Meeresspiegel liegt. Das Wasser ist kalt, aber eine herrliche Erfrischung nach der anstrengenden Wanderung an diese wunderbaren Platz. Am letzten Absatz des Wasserfalls kann man sich auf einen Felsabsatz stellen, an den Fels lehnen und das Wasser auf sich herabregnen lassen. Ein großes Vergnügen und so hört man immer wieder einen der Besucher freudig kreischen. Großer Spaß! Auf keinen Fall verpassen und unbedingt Badesachen mitnehmen!

Nach circa drei Stunden sind wir etwas erschöpft wieder zurück. Gut, dass es heute nicht zu heiß war, denn sonst wäre dieser Walk noch anstrengender geworden. Nach den vielen Tagen, in denen wir nur im Auto saßen, werden wir uns jetzt einen ziemlichen Muskelkater eingehandelt haben.

Erst mal Mittagspause. Noch mal kurz ein paar Sachen aus dem Supermarkt geholt, der wie üblich keine besonders große Auswahl hat. Aber wir haben beschlossen, dass wir auf jeden Fall heute selbst kochen werden. Der Platz auf unserer Veranda ist einfach zu schön und das Essen im Restaurant wenig reizvoll.

Noch nicht genug gewandert heute. Wir machen uns zu einem zweiten Walk auf, sind allerdings nur so etwa 1,5-2 Stunden unterwegs durch den Busch – es wird uns nochmal klarer, warum auch in den Parks Tiere plötzlich einfach nicht mehr zu sehen sind, das Buschwerk ist ungemein dicht. Leider haben sich alle Vögel irgendwohin verkrochen, so dass nicht viel zu beobachten ist. Es ist schon beinahe gespenstisch ruhig, nur die Brandung ist überall zu hören.

Die Brandung gibt es auch als Zugabe zum Abendessen, nach dem wir bei Rotwein endlich mal wieder einen Sonnenuntergang beobachten dürfen. Schön kitschig! Was haben wir für ein Glück.