Freitag, 13.01.2017
Addo Elephant Park – Tsitsikamma National Park
Wir geniessen am Morgen noch einmal die herrliche Aussicht von der Veranda unserer Unterkunft. Eine Büffelherde zieht vorbei und allerlei Vögel schwirren umher. Mit ein bisschen Wehmut verabschieden wir uns vom Addo Elephant Park, da es der letzte Ort sein wird, an dem wir Safari machen. Auf der Garden Route, auf die wir ab heute unterwegs sein werden, wird es keine intensiven Begegnungen mehr mit wilden Tieren geben.
Da wir bisher keine Leoparden oder Geparden (Cheetahs) in freier Wildbahn gesehen haben, beschliessen wir einen kleinen Abstecher zum Daniell-Cheetah-Breeding-Project zu machen. Dort wird seit 2001 versucht, Geparden und Leoparden zu züchten, wobei der Fokus darauf gerichtet ist, den Genpool der bedrohten Tierarten zu verbessern, wozu man mit anderen ähnlichen Projekten zusammenarbeitet. Die Tiere werden aber auch hier in Gehegen gehalten und letzten Endes sind die Führungen, die hier gemacht werden auch nicht viel anders als eine Zoobesichtigung, nur eben deutlich individueller. Die etwa einstündige Führung ist sehr informativ und man erfährt einiges über diese wunderbaren Tiere und kann auch jede Menge Fragen stellen. Wir waren mit nur einem niederländischen Paar unterwegs, so dass es sich schon um eine recht private Veranstaltung handelte.
Im Nachhinein erfahren wir auch, dass wir mit unseren Löwen-Begegnungen Glück hatten. Sie scheinen nur alle ein bis zwei Wochen zu jagen und dann nur zwei bis drei Tage bei dem gerissenen Tier zu bleiben. Die junge Frau, die unsere Führung leitete, wusste schon Bescheid über den Kill im Park – „big news“.
Es gibt wohl viele solcher und ähnlicher Projekte wie dieses in Südafrika, die anscheinend stark von staatlicher Seite kontrolliert werden. So ist es nur mit entsprechenden Genehmigungen möglich, dass eine solche Einrichtung oder auch nur einzelne Tiere zwischen den Einrichtungen umziehen können. Vermutlich ist das ganz gut so. Was uns aber bei dieser Gelegenheit und beim Besuch der SAN-Parks (South African National Parks) auffällt, ist der etwas inflationäre Bedarf an Permits/Genehmigungen. Selbst für das Verlassen eines der Parks benötigt man zuvor ein Permit, das man an der Rezeption ausstellen lassen muss (zumindest die Besucher, die über Nacht in den Parks sind). Allerdings können wir nicht beurteilen, ob die Bürokratie auch sonst solche Blüten treibt. Denkbar ist es aber wohl schon. Vielleicht ist es bei den Parks auch nur dem offenbar immer noch enormen Problemen mit der Wilderei geschuldet. So muss man beim Verlassen der Parks oft den Kofferraum öffnen.
In Geoffreys Bay ein kleiner Zwischenstopp am Strand und Kekse futternd den Wellenreiten zugesehen. Sehr entspannt.
Kurz vor unserem nächsten Domizil gibt es einen Big Tree zu besichtigen, einen Yellowwood-Baum mit 30 m Kronenbreite und ca. 50 m Höhe – sehr mächtig und beeindruckend.
Die Storm Rivers Mouth Campsite macht dem Namen alle Ehre. Es ist windig, die Brandung tobt und die Gischt nebelt alles ein. Wir haben eine Hütte direkt am Wasser mit Blick auf die Brandung - großartig.
Wir machen uns rasch, so lange das Licht noch taugt, auf zu den Hängebrücken über die Flußmündung am Ende einer recht tiefen Schlucht. Nettes Spektakel.
Und wir beschließen nochmals Essen zu gehen, obwohl wir die Menükarte der Betreiberkette der Gastronomie in den Parks mittlerweile rauf und runter kennen und wir eigentlich keine Burger mehr sehen können. So viel Fleisch wie hier essen wir wahrscheinlich sonst in einem Jahr. Der Park wird gerade saniert/modernisiert und das Restaurant ist ein großes Zelt - man sitzt gefühlt unterhalb der Wellenkämme der rund vier Meter hohen Brandung und die Gischt schäumt manchmal in enorme Höhen.
Apropos modern: dieses Camp ist schon irgendwie in der Neuzeit angekommen und so haben wir statt Tee und Keksen einen Fernseher, den wir allerdings nicht nutzen!